CBD & Hanf Wissen | 16. Dezember 2019

Was sind Terpene? Die Synergie von Terpenen mit CBD und THC

CBD und Terpene und deren heilsame Wechselwirkung 

Es ist die große Entdeckung der seriösen Heilpflanzenkunde: Nicht nur ein isolierter chemischer Stoff einer Pflanze, etwa CBD, ist wirksam. Viele weitere enthaltene Pflanzenanteile, etwa sogenannte Terpene, ergänzen, verstärken und verändern die Wirkung des CBD.

Dies wird mit dem treffenden und modischen Wort Synergie beschrieben. Auch vom Entourage-Effekt ist die Rede und beschreibt die Einwirkungen eines jeweiligen Umfeldes.

Eine neue und heilsame Sichtweise

Dich interessieren die neuen Cannabisprodukte? Dahinter steckt auch eine neue Sichtweise auf Pflanzen. Eigentlich ist dieses Wissen uralt.

In früheren Zeiten wussten Menschen aller Kulturen, dass eine Pflanze in ihrer Ganzheit wirkt. Die moderne Wissenschaft begann dann, die Pflanzen zu analysieren. Sie gewann meist den einen besonders wirksamen Stoff daraus. Er diente dann zur Herstellung von Medikamenten.

Heute besinnt man sich wieder darauf, dass die weiteren Stoffe einer Pflanze nicht nur überflüssiges Beiwerk sind. Sie haben eigene Funktionen und gehen mit dem „eigentlichen“ Wirkstoff interessante und nutzbare Wechselwirkungen ein. Bei Cannabis sind es die über 200 verschiedenen sogenannten Terpene, die jetzt die Aufmerksamkeit der neuen Forschung auf sich ziehen.

Was sind Terpene?

Die mit diesem Begriff belegten Kohlenstoff-Wasserverbindungen kommen in über 2000 Pflanzenarten vor. Sie finden sich dort in Form von ätherischen Ölen der Blüten, Samen, Früchte, Blättern, Nadeln und Harze. Als flüchtige Moleküle sind sie für Geschmack, Aroma und Duft verantwortlich.

Sie erfüllen dabei verschiedene biologische Funktionen: 
Sie können Lockstoff für nützliche Bestäuber wie Bienen und andere Insekten sein. Sie schützen eine Pflanze aber auch durch abschreckende Gerüche vor Fressfeinden. Die Terpene der verschiedenen Cannabispflanzen geben diesen das jeweils einzigartige Aroma. Zunehmend wird auch erforscht, dass sie auch die Wirkung des CBD beeinflussen, ergänzen und verändern.

Doch die vermeintlichen Aromastoffe können mehr: Viele Pflanzen und gerade auch die Cannabisstauden sind in der Natur sehr hohen Temperaturen ausgesetzt. Die Pflanzen laufen ständig Gefahr, zu vertrocknen. Da Terpene nur bei hohen Temperaturen verdunsten, bewahren sie die Pflanzen davor. 

Biochemisch sind Terpene wie Steroide sogenannte einfache Lipide. Man kann sie per Wasserdampf- bzw. Hydrodestillation herauslösen. Je nach Pflanzenteil ist auch eine Extraktion oder Kalt- und Heißpressung möglich. Die sinnlich besonders auffällige Aromawirkung wird für Bioprodukte genutzt. Im Gegensatz zu künstlichen Aromastoffen ist von Terpenen keine Negativwirkung zu erwarten. Sie sind aber mehr als nur natürliche Aromastoffe.

Man versteht unter diesem Gesichtspunkt auch wieder, warum es früher und den Naturvölkern heute noch wichtig war und ist, zu bestimmten Tageszeiten zu ernten. Cannabispflanzen etwa sollten früh am Morgen gesammelt werden. In dieser Tagesphase ist die Konzentration der Terpene in der Pflanze am höchsten.

Wenn man bedenkt, dass Terpene auch wieder in der Aroma- und Dufttherapie zur Heilung von Krankheiten eingesetzt werden, beginnt man sich für die direkten Wirkkräfte der Terpene zu interessieren.

Wichtige Cannabis-Terpene im Überblick

Folgend werden sieben wichtige Terpene mit Blick auf Aromacharakter, Vorkommen und spezifischer Nutzwirkung vorgestellt.

TerpeneEigenschaften
CaryophylleneDas charakteristische Aroma ist würzig und lässt an Holz und auch Pfeffer denken. Caryophyllene sind besonders konzentriert in Pfeffer, Oregano, Basilikum und Nelken. Neben einer schmerzlindernden Wirkung ist hervorzuheben, dass die Zellen des Verdauungstraktes geschützt werden.
CineolDas Aroma von Cineol wird am besten beschrieben als sehr frisch, scharf und minzig. Die höchste Konzentration findet sich den ätherischen Ölen des Eukalyptus. Man schreibt dem Cineol eine entzündungshemmende und auch schmerzstillende Wirkung zu. Ebenso soll es Asthma und andere Bronchialerkrankungen bessern.
HumuleneHumulene findet man in hoher Konzentration in Hopfen und auch Koriander. Als Wirkungen werden beschrieben, dass Schmerzen gelindert und Appetit unterdrückt wird. Humulene wirken auch gegen Keime. Hier ist das charakteristische Aroma sehr erdig und feucht-holzig.
LimonenDas typische Aroma ist wie der Name erwarten lässt das von Zitrusfrüchten. Die höchste Konzentration an Limonen findet sich in Zitrusfrüchten, aber auch in der Pfefferminze und in Wacholder. Beschrieben wird eine angstlösende und stimmungsaufhellende Wirkung, ebenso kann es Stress dämpfen und die Magensäure regulieren.
LinaloolDas Aroma von Linalool ist würzig und blumig mit einem Hauch von Zitrus. Daher finden sich hohe Konzentrationen auch in Zitrusfrüchten sowie in Birke, Rosenholz und Lavendel. Es wirkt krampflösend und entspannend.
MycreneDas Aroma spielt von Nelken und Zitrus bis hin zu Moschus. Hohe Konzentrationen von Mycrene findet man in Zitronengras und Mango sowie Thymian, Lorbeerblättern und Hopfen. Mycrene wirken, keimreduzierend und entzündungshemmend als auch entspannend und fördern das Einschlafen.
PineneDas typische Pinene-Aroma ist süß, pikant und hat eine Kiefernote. Es findet sich in hoher Konzentration in Nadelbäumen und auch Salbei. Pinene sollen antibakteriell wirken und die Bronchien erweitern.

Die Entourage- oder Synergiewirkung der Terpene

Cannabispflanzen unterscheiden sich in ihren Sorten auch durch den Gehalt ihrer spezifischen Terpene. Diese wiederum sind reaktive Entwicklungen auf äußere Bedingungen:

  • Bodenbeschaffenheit
  • Anbaugebiet
  • Witterung, vor allem in der Reifephase
  • Klima

Viele der Terpene in Cannabispflanzen sind nur sehr gering konzentriert. So konnte ihnen bisher keine spezifische Wirkung nachgewiesen werden.

Ganz anders bei den beschreibbaren Terpenprofilen:
Einige Terpene sind in auffälliger Konzentration in bestimmten Cannabispflanzen spezifizierbar.

Mit ihnen machte man die eigentlich wichtigste Entdeckung: 
Ein Pflanzengemisch, also CBD plus diverse Terpene, erzielte höhere und andere Wirkung als reines CBD in gleicher Konzentration. Diese Wirkung kann nur von den Terpenen ausgehen.

Dies bietet zwei interessante Möglichkeiten:

  • Gezielte Zugabe bestimmter Terpene, eventuell auch anderer Pflanzen, ergänzt die gewünschte Wirkung des CBD um weitere nützliche Wirkungen
  • Bei optimaler Pflanzenmischung wirken schon kleine Mengen CBD sehr stark

Mehr zum Entourage-Effekt lesen

Medizinische Konsequenzen des neuen Wissens

Die Erforschung der vielen möglichen Wechselwirkungen der Terpene und Pflanzenwirkstoffe wie CBD hat erst begonnen. Hier ist noch einiges zu erwarten. Dir ist sicher deutlich geworden, warum die Wertschätzung der gesamten Pflanze nicht nur irgendwie romantisch verklärt ist, sondern konkrete und beweisbare Sinnhaftigkeit hat. Wie beschrieben erhöhen die Terpene die Wirkung des CBD. Sie steuern, wie unsere kleine Aufzählung auch zeigt, eigene Wirkungen noch zu denen des CBD hinzu. So ist die erwähnte Aromatherapie, die sich auf die Wirkung der Terpene stützt, nicht nur Lifestyle. Sie kann auch eine gesundheitsfördernde und beruhigende Wirkung haben.

Einige Beispiele des Vorkommens legen auch nahe, dass Terpene als Nahrung und Getränk aufgenommen werden können. Ebenso bekannt ist die Wirkung bestimmter Hölzer beim Bau von Möbeln, vor allem Betten. Zirben etwa geben über die lange noch austretenden Duftmoleküle eine beruhigende Wirkung in die Umgebung ab. 

Je gesicherter die Ergebnisse der medizinischen Forschung werden, umso breitere therapeutische Anwendung von CBD/THC und entsprechenden Terpenen sind durch Ärzte denkbar. 

Dr. Ethan B. Russo beschreibt in seinem Artikel „Taming THC“ diese mögliche Zukunft.  Er nennt konkrete Krankheitsbilder, bei denen gezielte Kombinationen von CBD/THC mit speziellen Terpenen Behandlungserfolge erzielt werden könnten:

  • Entzündungen
  • Infektionen durch Pilze und/oder Bakterien
  • Krebs
  • Starken Schmerzen
  • Epilepsie
  • Depressionen
  • Ängsten
  • Süchten

Einige Hersteller aus der Hanfbranche haben den aktuellen Kenntnisstand der Forschung im Bereich Terpene und Aromatherapie bei der Gestaltung ihres Angebots schon mit einbezogen. So hat Osiris bei der Entwicklung von Produkten wie Gelenkwohl oder dem Kopfwohl Roll-On beispielsweise Wissen aus der Aromatherapie mit Erkenntnissen über die Wirkung von CBD und anderen Cannabinoiden kombiniert und so hochwirksame Pflegeprodukte geschaffen.

Gleiches gilt für den tschechischen Hersteller Euphoria, der mittlerweile sogar ein 5% Vollspektrum CBD Öl, das mit unterschiedlichen Cannabisterpenen angereichert wurde, auf den Markt gebracht hat. Dabei wurden die verschiedenen Terpene nach ihren oben beschriebenen Einsatzmöglichkeiten ausgewählt und bedacht mit den passenden Cannabinoid Anteilen kombiniert, um beispielsweise vitalisierende oder regenerierende Wirkungen zu erzielen.

Obwohl die hier beschriebenen CBD Produkte zweifelsfrei großes Potenzial besitzen und bereits eine Vielzahl an Verbrauchern von sich überzeugen konnten, muss man sich dennoch bewusst machen, dass wir auch Ende 2019 noch am Anfang der Forschung in diesem hochinteressanten Bereich stehen. Die Produkte werden sich mit voranschreitenden Erkenntnissen nicht nur weiterhin verbessern, sondern sich auch untereinander noch deutlicher in Anwendung und Wirkung voneinander unterscheiden. Man darf also durchaus gespannt sein, was die Zukunft bringt.

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