Cannabis Mangelerscheinungen: Defizite & Blattsymptome erkennen
Gesunde Cannabispflanzen sind das Ergebnis eines ausgewogenen Nährstoffhaushalts. Jede Nährstoffkomponente insbesondere die Hauptnährstoffe Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K), spielt eine entscheidende Rolle für das Wachstum und die Entwicklung der Pflanzen. Man unterscheidet zwischen primären Nährstoffen wie NPK, die in größeren Mengen benötigt werden, und sekundären sowie Spurennährstoffen, die zwar in geringeren Mengen gebraucht werden, aber dennoch unverzichtbar sind. Zudem haben Cannabispflanzen während der Wachstumsphase einen höheren Stickstoffbedarf, während in der Blütephase vermehrt Phosphor und Kalium benötigt werden, um eine optimale Blütenbildung zu unterstützen. Wenn ein bestimmter Nährstoff nicht ausreichend vorhanden ist, können Mangelerscheinungen auftreten, die sich vor allem an den Blättern der Pflanze bemerkbar machen, aber das zugrunde liegende Problem kann die Gesundheit der gesamten Pflanze beeinträchtigen und letztlich die gesamte Ernte gefährden. Diese Blattsymptome zu erkennen und richtig zu interpretieren, ist der Schlüssel, um frühzeitig einzugreifen und das Wachstum der Pflanze zu unterstützen und sie – je nach Art und Schwere des Mangels – zu retten. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du die verschiedenen Nährstoffmängel bei Cannabispflanzen identifizieren und behandeln kannst.
Inhaltsverzeichnis
Mängel und Nährstoffdefizite erkennen
Nachfolgend gehen wir detailliert auf unterschiedlichste Mangelerscheinungen und Nährstoffdefizite bei Cannabispflanzen ein. Du kannst diese oft visuell erkennen, dafür helfen wir dir mit passenden Abbildungen zu jedem Mangel. Es ist jedoch entscheidend zu verstehen, was hinter den Symptomen steckt, da manche vermeintlichen Mängel keine tatsächlichen Nährstoffdefizite sind, sondern durch Überdüngung oder einen falschen pH-Wert verursachte Blockaden. Wir empfehlen dir jedoch, dich schon vorab mit allen möglichen Mängeln auseinanderzusetzen, damit du schnell und gezielt reagieren kannst – denn nur gesunde Pflanzen führen zu einer guten Ernte.
Bormangel
ℹ️ Was macht Bor in der Pflanze?
Bor ist ein essenzielles Spurenelement, das eine Schlüsselrolle bei der Zellwandbildung und der Stabilität der Zellmembranen spielt. Es ist auch wichtig für den Transport von Zucker und anderen Nährstoffen innerhalb der Pflanze. Obwohl Bor in vielen Düngern enthalten ist, ist es in vielen NPK-Düngern nicht oder nicht in ausreichenden Mengen vorhanden. Die Pflanze benötigt Bor besonders während der Wachstumsphase, da es das Zellwachstum unterstützt. Ein Mangel kann besonders dann auftreten, wenn der pH-Wert des Bodens zu hoch ist.
⚠️ Symptome erkennen:
Ein Bormangel zeigt sich oft durch deformierte und verdrehte neue Blätter. Die Blattspitzen können braun und trocken werden, und das Wachstum der Pflanze kann insgesamt verlangsamt erscheinen. Zusätzlich können Blüten verkümmern und schlecht ausgebildet sein.
💥 Ursache:
Ein Bormangel kann durch eine Überbewässerung, stark alkalische Böden (pH-Wert über 7.0) oder durch eine geringe organische Substanz im Boden verursacht werden. Auch bei sehr niedriger Luftfeuchtigkeit kann die Aufnahme von Bor beeinträchtigt sein.
🧑🔬 Behandlung:
Um einen Bormangel zu beheben, solltest du das Substrat überprüfen und gegebenenfalls mit einem Spezial-Dünger anreichern, der Bor enthält. Eine weitere Möglichkeit ist die Anwendung eines Bor-haltigen Blattdüngers. Achte darauf, dass der pH-Wert des Bodens zwischen 6.0 und 6.5 liegt, da Bor nur in diesem Bereich gut aufgenommen wird. Die Verfügbarkeit von Bor im Boden ist stark pH-Wert abhängig da auf alkalischen Böden mit pH-Werten oberhalb von 7 die Verfügbarkeit von Bor sehr schlecht ist. Bor wird hier verstärkt an Aluminium-, Eisen- und Tonminerale gebunden.
Eisenmangel
ℹ️ Was macht Eisen in der Pflanze?
Eisen ist ein entscheidender Faktor für die Chlorophyllbildung und somit für die Photosynthese. Es spielt auch eine Rolle bei der Atmung und Energieproduktion in den Zellen.
⚠️ Symptome erkennen:
Ein Eisenmangel äußert sich meist durch eine Chlorose, bei der die jüngeren Blätter gelb werden, während die Blattadern grün bleiben. Dies unterscheidet sich von Stickstoffmangel, bei dem ältere Blätter betroffen sind.
💥 Ursache:
Eisenmangel tritt häufig in Böden mit hohem pH-Wert (über 6.5) auf, da Eisen in alkalischen Bedingungen weniger verfügbar ist. Dies liegt daran, dass wenn der pH-Wert des Bodens über 6,5 liegt, sich das Eisen in eine Form umwandelt, die für die Pflanze nicht mehr zugänglich ist. Es ist also nicht zu wenig Eisen vorhanden, sondern es kann von der Pflanze nur nicht mehr verwertet werden, was zu einem Eisenmangel führt. Eine schlechte Drainage oder eine Überbewässerung können ebenfalls die Eisenaufnahme behindern. Stehendes Wasser im Substrat muss aus diesem Grund aber auch grundsätzlich stets vermieden werdne.
🧑🔬 Behandlung:
Eisenmangel lässt sich oft durch die Zugabe von eisenhaltigen Düngern oder Chelaten korrigieren. Wichtig ist auch, den pH-Wert des Bodens zu überprüfen, da Eisen bei einem zu hohen pH-Wert nicht mehr ausreichend verfügbar ist. Der ideale pH-Wert für die Eisenaufnahme liegt zwischen 5.5 und 6.5.
Kaliummangel
ℹ️ Was macht Kalium in der Pflanze?
Kalium ist für die Regulation des Wasserhaushalts in der Pflanze verantwortlich: Es steuert die Öffnung und Schließung der Spaltöffnungen (Stomata) in den Blättern, die für den Gasaustausch und die Transpiration wichtig sind. So hilft es der Pflanze, Wasser effizient aufzunehmen und zu nutzen, was besonders bei Trockenstress entscheidend ist. Kalium fördert außerdem die Photosynthese, indem es den Transport von Kohlenhydraten unterstützt, die in den Blättern produziert werden. Zudem aktiviert Kalium zahlreiche Enzyme, die für das Pflanzenwachstum und den Stoffwechsel unerlässlich sind. Durch diese Funktionen hilft es der Pflanze, besser mit Stress wie Trockenheit, Kälte oder Schädlingsbefall umzugehen.
⚠️ Symptome erkennen:
Bei einem Kaliummangel beginnen die Ränder der älteren Blätter zu vergilben und zu verbräunen, oft begleitet von nekrotischen Flecken an den Spitzen. Die Blätter können sich einrollen, und das Wachstum der Pflanze kann stagnieren. Diese Symptome treten häuftig an neuen Blättern auf, die bereits unter Kaliummangel wachsen, kann aber an allen Blättern auftreten.
💥 Ursache:
Kaliummangel kann durch von Nährstoffen ausgelaugte Böden, übermäßige Bewässerung oder einen unausgewogenen Nährstoffmix entstehen, bei dem zu viel Kalzium oder Magnesium die Kaliumaufnahme blockiert. Auch ein sehr niedriger pH-Wert kann die Aufnahme von Kalium hemmen. Ein niedriger pH-Wert entsteht häufig durch übermäßige Verwendung von sauren Düngemitteln, langanhaltende Bewässerung mit kalkarmem Wasser oder durch den natürlichen Abbau organischer Substanzen im Boden, der Säuren freisetzt.
🧑🔬 Behandlung:
Ein Kaliummangel kann durch die Zugabe eines kaliumreichen Düngers behandelt werden. Kalium ist in vielen handelsüblichen Blühdüngern enthalten. Achte darauf, den pH-Wert des Bodens im optimalen Bereich zu halten, um die Aufnahme zu fördern. Kaliummangel tritt häufig während der Blütephase auf, wenn die Pflanze einen erhöhten Bedarf an Kalium hat, um die Bildung von Blüten und Früchten zu unterstützen.
Kalium ist besonders wichtig, um die Pflanze in dieser Phase widerstandsfähig gegen Stress wie Trockenheit oder Krankheiten zu machen und das allgemeine Wachstum zu fördern.
Kalziummangel
ℹ️ Was macht Kalzium in der Pflanze?
Kalzium spielt eine zentrale Rolle bei der Zellteilung und -ausdehnung. Es stärkt die Zellwände und ist für die allgemeine Struktur der Pflanze essenziell. Kalzium wird besonders in den Spitzen der Wurzeln und Triebe benötigt, wo neues Gewebe gebildet wird. Die Pflanze braucht Kalzium, vor allem während der Wachstumsphase, wenn sich neue Zellen schnell teilen und ausdehnen. Zudem ist Kalzium essenziell, um die Pflanze widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Umweltstress zu machen.
⚠️ Symptome erkennen:
Ein Kalziummangel zeigt sich durch die Entwicklung von braunen Flecken auf den Blättern, besonders an den Rändern und Spitzen. Die neuen Triebe können verzerrt oder verkümmert erscheinen, und die Wurzeln entwickeln sich schlecht.
💥 Ursache:
Kalziummangel wird oft durch saure Böden (pH-Wert unter 6.0), da Kalzium in diesen Bedingungen weniger verfügbar ist. Saure Böden entstehen häufig durch die langanhaltende Verwendung von ammoniumhaltigen oder organischen Düngemitteln, die Säuren freisetzen, oder durch ständige Bewässerung mit kalkarmem Wasser. Auch kann eine übermäßige Zugabe von Kalium oder Magnesium, die Kalziumaufnahme blockieren. Auch sehr sandige Böden neigen dazu, weniger Kalzium zu speichern.
🧑🔬 Behandlung:
Um einen Kalziummangel zu beheben, kannst du kalziumhaltige Dünger verwenden, wie zum Beispiel Kalkstein oder Gips. Eine pH-Anpassung kann ebenfalls notwendig sein, um die Kalziumaufnahme zu verbessern.
Kupfermangel
ℹ️ Was macht Kupfer in der Pflanze?
Kupfer ist ein Spurenelement, das für die Bildung von Chlorophyll und die Proteinsynthese notwendig ist. Es spielt auch eine Rolle im Kohlenhydratstoffwechsel, was für die Entwicklung gesunder Blüten entscheidend ist. Ein Kupfermangel führt oft zu schlecht entwickelten Blüten, was darauf hinweist, dass dieser Nährstoff gerade in dieser Phase benötigt wird, um eine optimale Blütenbildung und -reifung zu gewährleisten.
⚠️ Symptome erkennen:
Kupfermangel äußert sich durch eine bläuliche oder dunkle Verfärbung der jungen Blätter. Diese können sich zusammenrollen und ihre Spitzen werden trocken und spröde. Die Blätter sind in diesem Fall aber nur ein Indikator, der sich später auf das Blütenwachstum auswirkt. Bei fortgeschrittenem und länger andauerndem Mangel kommt es zu einer Hemmung des Blütenwachstums und einer geringen und qualitativ schlechteren Erde.
💥 Ursache:
Kupfermangel kann durch extrem sandige oder organikreiche Böden verursacht werden, die Kupfer nicht gut binden. Insbesondere Böden mit sehr hohem Humusgehalt können Kupfer stark binden, sodass es für die Pflanze weniger verfügbar ist. Solche Böden kauft man in der Regel nicht direkt, aber sie können durch Überanreicherung mit Kompost oder anderen organischen Materialien entstehen. Sandige Böden hingegen sind bekannt für Kupfermangel und erfordern oft zusätzliche Düngung. Ein hoher pH-Wert (über 7.0) kann ebenfalls die Verfügbarkeit von Kupfer reduzieren.
🧑🔬 Behandlung:
Die Anwendung eines Kupferdüngers oder einer kupferhaltigen Blattdüngung kann den Mangel beheben. Achte darauf, dass der pH-Wert im Boden nicht zu hoch ist, da dies die Aufnahme von Kupfer beeinträchtigen kann.
Magnesiummangel
ℹ️ Was macht Magnesium in der Pflanze?
Magnesium ist ein zentraler Bestandteil des Chlorophylls und damit unerlässlich für die Photosynthese. Es aktiviert auch viele Enzyme, die für das Pflanzenwachstum wichtig sind.
⚠️ Symptome erkennen:
Ein Magnesiummangel zeigt sich typischerweise durch eine Chlorose der älteren Blätter, bei der die Blattadern grün bleiben, während die Zwischenräume gelb werden. In schweren Fällen können sich nekrotische Flecken bilden und die Blätter absterben.
💥 Ursache:
Magnesiummangel tritt häufig in Böden auf, die zu sauer sind (pH-Wert unter 5.5), oder bei übermäßiger Verwendung von Kalium oder Kalzium, welche die Magnesiumaufnahme behindern. Ein weiteres generelles Problem ist die Auswaschung von Nährstoffen bei starker Bewässerung. Wenn zu viel Wasser gegeben wird, können wichtige Nährstoffe wie Magnesium aus dem Boden gespült werden, was zu einem Mangel führt. Im Gegensatz dazu kann eine zu häufige Bewässerung mit überdüngten Wasser zur toxischen Anreicherung eines Nährstoffes führen, was andere Nährstoffe blockiert und die Pflanze zusätzlich belastet. Umgekehrt führt Austrocknung oder unzureichende Düngung zu einem Mangel, da die Pflanze dann nicht genügend Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen kann. Ein ausgewogenes Gieß- und Düngemanagement ist daher entscheidend, um sowohl Mängel als auch Überschüsse zu vermeiden.
🧑🔬 Behandlung:
Magnesiummangel lässt sich durch die Anwendung von Bittersalz (Magnesiumsulfat) oder speziellen magnesiumhaltigen Düngern beheben. Auch eine Blattdüngung kann schnelle Abhilfe schaffen. Blattdüngung bedeutet, dass Nährstoffe direkt auf die Blätter der Pflanze gesprüht werden, sodass sie über die Blattoberfläche aufgenommen werden. Diese Methode ist besonders effektiv, wenn eine schnelle Wirkung erforderlich ist, da die Nährstoffe schneller ins Pflanzengewebe gelangen als über die Wurzeln.
Allerdings sollte die Blattdüngung nur in bestimmten Phasen des Lebenszyklus der Pflanzen erfolgen, idealerweise während der Wachstumsphase oder in frühen Blütephasen, wenn die Pflanze besonders aufnahmefähig ist. Wichtig ist, die Düngung in den kühleren Morgen- oder Abendstunden durchzuführen, um Verbrennungen durch die Sonne zu vermeiden. Zudem sollte die Konzentration des Düngers niedriger sein als bei einer normalen Bodenanwendung, um Schäden an den Blättern zu verhindern.
Manganmangel
ℹ️ Was macht Mangan in der Pflanze?
Mangan ist ein wichtiges Spurenelement, das bei der Photosynthese und der Nitratreduktion eine Rolle spielt. Es ist auch an der Enzymaktivität sowie der Nitratreduktion beteiligt, die für die Umwandlung von Nitrat in Ammonium wichtig ist – ein Prozess, der für die Proteinsynthese und das Wachstum der Pflanze unerlässlich ist. Mangan wird vor allem während der Wachstumsphase benötigt, wenn die Pflanze schnell wächst und hohe Mengen an Enzymen aktiv sind. In dieser Phase trägt Mangan dazu bei, die Energieproduktion und den Nährstoffstoffwechsel zu unterstützen.
⚠️ Symptome erkennen:
Bei einem Manganmangel erscheinen die jungen Blätter blass oder gelb mit grünen Blattadern, ähnlich wie bei Eisenmangel. Ein wichtiger Unterschied besteht jedoch darin, dass Manganmangel oft mit kleinen nekrotischen Flecken auf den Blättern einhergeht, während Eisenmangel normalerweise keine braunen Flecken verursacht. Diese Differenzierung ist entscheidend, um die richtige Behandlung anzuwenden.
💥 Ursache:
Manganmangel tritt vor allem in alkalischen Böden (pH-Wert über 6.5) auf, da Mangan in diesen Bedingungen weniger verfügbar ist. Auch bei stark entwässerten, sandigen Böden kann es zu Manganverlusten kommen, weil Wasser und Nährstoffe schnell durch den Boden sickern, anstatt im Wurzelbereich zu bleiben. Mangan wird dabei mit dem abfließenden Wasser ausgewaschen, was seine Verfügbarkeit weiter reduziert.
🧑🔬 Behandlung:
Ein Mangan-Mangel lässt sich durch die Zugabe von manganhaltigen Düngern beheben. Die Anpassung des pH-Wertes kann ebenfalls notwendig sein, um die Aufnahme zu verbessern. Mangan wird am besten bei einem pH-Wert zwischen 5.5 und 6.5 aufgenommen.
Molybdänmangel
ℹ️ Was macht Molybdän in der Pflanze?
Molybdän ist ein essenzielles Spurenelement, das für die Umwandlung von Nitrat in Ammonium notwendig ist, welches wiederum für die Proteinsynthese wichtig ist.
⚠️ Symptome erkennen:
Ein Molybdänmangel zeigt sich durch eine allgemeine Vergilbung der Blätter, beginnend bei den älteren Blättern. Die Blätter können sich nach oben einrollen und nekrotische Flecken entwickeln.
💥 Ursache:
Molybdänmangel entsteht häufig in stark sauren Böden (pH-Wert unter 5.5), in denen Molybdän schlecht verfügbar ist. Ein solch saurer Boden kann vor allem durch Überdüngung entstehen, insbesondere durch die Verwendung stark stickstoffhaltiger Düngemittel. Diese führen zu einem Abfall des pH-Wertes im Boden, wodurch der Boden zu sauer wird. Auch eine Überbewässerung oder stark stickstoffhaltige Böden können zu einem Mangel führen.
🧑🔬 Behandlung:
Zur Behandlung kannst du einen molybdänhaltigen Dünger verwenden. Achte darauf, dass der pH-Wert des Bodens über 6.0 liegt, da Molybdän bei niedrigeren pH-Werten schwerer verfügbar ist.
Phosphormangel
ℹ️ Was macht Phosphor in der Pflanze?
Phosphor ist unerlässlich für die Energieübertragung innerhalb der Pflanze, sowohl während des Wachstums als auch der Blüte. Es ist essentiell für die Energieübertragung innerhalb der Pflanze, da es ein zentraler Bestandteil des ATP (Adenosintriphosphat) ist, das als Energiequelle für zahlreiche Stoffwechselprozesse dient. Besonders während des Wachstums fördert Phosphor die Wurzelentwicklung, was die Pflanze widerstandsfähiger und effizienter in der Nährstoffaufnahme macht..
⚠️ Symptome erkennen:
Ein Phosphormangel zeigt sich durch dunkelgrüne bis bläulich-violette Verfärbungen der Blätter, besonders an den Blattstielen und Unterseiten. Das Wachstum der Pflanze verlangsamt sich, und die Blätter können nekrotisch werden.
💥 Ursache:
Phosphormangel kann durch einen zu niedrigen oder zu hohen pH-Wert (unter 5.5 oder über 7.0) verursacht werden, da Phosphor in diesen Bereichen weniger verfügbar ist. Ein weiterer häufiger Grund für Phosphormangel ist die falsche Anwendung eines ansonsten guten Düngers oder die Verwendung eines falschen Düngers, der nicht genügend Phosphor enthält oder die Phosphoraufnahme blockiert. Beispielsweise kann eine Überdüngung mit stickstoffreichen Düngern das Verhältnis der Nährstoffe im Boden stören und die Phosphorverfügbarkeit verringern. Auch eine starke Bodenverdichtung oder Kälte können die Phosphoraufnahme behindern.
🧑🔬 Behandlung:
Die Zugabe von phosphorhaltigen Düngern wie Knochenmehl oder Superphosphat kann den Mangel beheben. Es ist auch wichtig, den pH-Wert des Bodens zu überprüfen, da Phosphor am besten bei einem pH-Wert zwischen 6.0 und 7.0 aufgenommen wird.
Schwefelmangel
ℹ️ Was macht Schwefel in der Pflanze?
Schwefel ist ein wesentlicher Bestandteil von Aminosäuren und Proteinen und spielt eine wichtige Rolle bei der Photosynthese und der Bildung von Chlorophyll. Aminosäuren sind wiederum notwendig, um die Bausteine für Proteine zu bilden, die die Struktur der gesamten Pflanze ausmachen. Während des gesamten Wachstumszyklus, benötigt die Pflanze also Schwefel für die Proteinsynthese und den Stickstoffstoffwechsel.
⚠️ Symptome erkennen:
Ein Schwefelmangel ähnelt dem Stickstoffmangel, zeigt sich jedoch zuerst bei den jüngeren Blättern. Diese werden hellgelb, während die Blattadern grün bleiben. Das Wachstum der Pflanze wird ebenfalls gehemmt.
💥 Ursache:
Schwefelmangel tritt häufig in sandigen Böden auf, die Schwefel leicht auswaschen. Auch eine geringe organische Substanz im Boden oder ein unausgewogener Dünger kann zu einem Mangel führen.
🧑🔬 Behandlung:
Schwefelmangel kann durch die Anwendung von schwefelhaltigen Düngern, wie Gips oder Bittersalz, behoben werden. Eine Blattdüngung kann ebenfalls hilfreich sein, um den Mangel schnell zu korrigieren. Blattdüngungen sollten idealerweise in den kühleren Morgen- oder Abendstunden durchgeführt werden, um Sonnenbrand zu vermeiden und die Aufnahme zu optimieren.
Siliziummangel
ℹ️ Was macht Silizium in der Pflanze?
Silizium stärkt die Zellwände der Pflanze und hilft ihr, Stress durch Krankheiten oder Umwelteinflüsse besser zu widerstehen. Es ist auch an der Nährstoffaufnahme beteiligt.
⚠️ Symptome erkennen:
Ein Siliziummangel zeigt sich durch schwache, schlaffe Pflanzenstrukturen, die anfällig für Krankheiten sind. Die Blätter können dünn und brüchig erscheinen, und das allgemeine Wachstum der Pflanze wird reduziert.
💥 Ursache:
Ein Siliziummangel ist häufig in sehr sandigen oder stark ausgelaugten Böden zu finden, die wenig Silizium enthalten. Auch ein sehr niedriger pH-Wert kann die Verfügbarkeit von Silizium beeinträchtigen.
🧑🔬 Behandlung:
Um Siliziummangel zu beheben, kannst du ein Silizium-haltiges Substrat oder spezielle Düngemittel verwenden. Auch die Zugabe von Kieselgur kann helfen, den Siliziumgehalt im Boden zu erhöhen.
Stickstoffmangel
ℹ️ Was macht Stickstoff in der Pflanze?
Stickstoff ist einer der wichtigsten Nährstoffe für Pflanzen und spielt eine Schlüsselrolle bei der Bildung von Chlorophyll, Aminosäuren und Proteinen. Er ist essentiell für das Wachstum und die Entwicklung der Pflanze.
⚠️ Symptome erkennen:
Ein Stickstoffmangel äußert sich durch eine allgemeine Vergilbung der älteren Blätter, die von der Spitze her beginnt und sich nach unten ausbreitet. Die Blätter können absterben und abfallen, während das Wachstum der Pflanze verlangsamt wird.
💥 Ursache:
Stickstoffmangel kann durch ausgelaugte Böden, eine unzureichende Düngung oder übermäßige Bewässerung verursacht werden, die Stickstoff aus dem Boden spült.
🧑🔬 Behandlung:
Um Stickstoffmangel zu beheben, solltest du einen stickstoffreichen Dünger verwenden. Auch eine gezielte Blattdüngung mit stickstoffhaltigen Lösungen kann schnelle Ergebnisse bringen.
Zinkmangel
ℹ️ Was macht Zink in der Pflanze?
Zink ist ein wichtiges Spurenelement, das für die Bildung von Wachstumshormonen und die Regulierung der Enzymaktivität in der Pflanze notwendig ist. Es spielt auch eine Rolle bei der Produktion von Chlorophyll.
⚠️ Symptome erkennen:
Ein Zinkmangel zeigt sich durch eine Verkümmerung der Blätter, die klein und deformiert erscheinen. Die Blattadern bleiben grün, während die restliche Blattfläche gelb oder weißlich wird (intervenale Chlorose). Auch die Blätter können sich kräuseln und das Wachstum der Pflanze wird gehemmt.
💥 Ursache:
Zinkmangel tritt häufig in Böden mit hohem pH-Wert (über 6.5) auf, da Zink in alkalischen Bedingungen weniger verfügbar ist. Eine übermäßige Anwendung von Phosphatdüngern kann ebenfalls die Zinkaufnahme blockieren.
🧑🔬 Behandlung:
Zinkmangel lässt sich durch die Anwendung von zinkhaltigen Düngemitteln oder Blattdüngern beheben. Eine Korrektur des pH-Wertes kann ebenfalls notwendig sein, um die Zinkaufnahme zu verbessern.
Wassermangel
Eine ausführliche Anleitung zum Gießen deiner Pflanzen sowie der Anzeichen für einen Wassermangel findest du in unserem Ratgeber „Cannabis Gießmenge„. Dort geben wir dir Tipps für die ideale Bewässerung zu jeder Phase während des Anbaus.
Mangelerscheinungen vorbeugen: Cannabis-Dünger
Um Nährstoffmangel bei Cannabispflanzen effektiv vorzubeugen, ist die Verwendung von speziellen Cannabis-Düngern eine ausgezeichnete Lösung. Diese Dünger sind speziell auf die Bedürfnisse der Pflanze in ihren verschiedenen Wachstumsphasen abgestimmt und sorgen dafür, dass alle wichtigen Nährstoffe in der richtigen Menge und im richtigen Verhältnis bereitgestellt werden. Beispielsweise bieten Starter-Sets wie das Cannabis-Dünger-Starter-Set oder umfangreichere Cannabis-Dünger-Sets eine ideale Grundlage, um den Großteil der typischen Mangelerscheinungen, wie Stickstoff-, Magnesium- oder Kalziummangel, zu vermeiden. Diese Produkte enthalten eine ausgewogene Kombination von Makro- und Mikronährstoffen, die die Pflanze in jeder Phase optimal versorgen – von der Wachstumsphase bis zur Blüte. Durch ihre gezielte Zusammensetzung und einfache Anwendung helfen diese Sets dabei, häufige Nährstoffdefizite gar nicht erst entstehen zu lassen, was den Anbau erfolgreicher und stressfreier macht.
Häufige Fragen zu Mangelerscheinungen bei Cannabis
Wir versuchen, auf die häufigsten Fragen der Community einzugehen. Solltest du weitere Fragen haben oder im Ratgeber keine Antwort auf ein Problem finden, schreibe uns bitte in die Kommentare.
Wie erkennt man Nährstoffmangel bei Cannabispflanzen?
Nährstoffmangel bei Cannabispflanzen kann durch verschiedene Symptome an den Blättern, Stängeln und im Wachstum erkannt werden. Typische Anzeichen sind Verfärbungen (wie Vergilbung oder Rötung), deformierte Blätter, nekrotische Flecken, verlangsamtes Wachstum und das Einrollen von Blatträndern. Die Art der Symptome kann je nach dem fehlenden Nährstoff variieren.
Was ist der häufigste Nährstoffmangel bei Cannabis?
Der häufigste Nährstoffmangel bei Cannabis ist Stickstoffmangel. Dieser äußert sich durch die Vergilbung der älteren Blätter, beginnend an den Blattspitzen, und führt zu einer allgemeinen Schwächung der Pflanze.
Wie finde ich heraus, was meiner Pflanze fehlt?
Um herauszufinden, welcher Nährstoff deiner Pflanze fehlt, beobachtest du die spezifischen Symptome an den Blättern und im Wachstum. Verschiedene Nährstoffmängel haben charakteristische Anzeichen. Zum Beispiel führt ein Magnesiummangel zu einer Vergilbung zwischen den Blattadern, während bei Kalziummangel braune Flecken an den Blatträndern auftreten. Ein pH-Test des Bodens kann ebenfalls Hinweise geben, da ein falscher pH-Wert die Aufnahme bestimmter Nährstoffe blockieren kann. Das gilt auch für den pH- und EC-Wert des Gießwassers, da eine falsche Nährstoffkonzentration oder ein unausgeglichener pH-Wert die Nährstoffaufnahme über das Wasser erheblich beeinflussen kann.
Wie sieht ein Magnesiummangel bei Cannabis aus?
Ein Magnesiummangel zeigt sich durch eine Vergilbung zwischen den Blattadern (intervenale Chlorose) bei älteren Blättern, während die Blattadern grün bleiben. In fortgeschrittenen Stadien können braune, nekrotische Flecken auftreten.
Welcher Mangel führt zu schlaffen Blättern?
Ein Siliziummangel führt zu schlaffen Blättern und schwachen Pflanzenstrukturen. Die Blätter sind dünn, brüchig und die Pflanze ist allgemein weniger widerstandsfähig gegen Krankheiten und Stress. Falls die Blätter nur schlaff sind, jedoch keine Brüchigkeit besteht, können die schlaffen Blätter auch lediglich durch Wassermangel entstehen. Hierbei verschafft erneutes Gießen dann schnell Abhilfe.
Wie sieht ein Stickstoffmangel bei Cannabis aus?
Ein Stickstoffmangel äußert sich durch eine Vergilbung der älteren Blätter, beginnend an den Spitzen. Mit der Zeit werden die Blätter braun und fallen ab, und das Wachstum der Pflanze wird stark gehemmt.
Warum rollen sich Blätter nach unten ein?
Blätter rollen sich oft nach unten ein, wenn ein Phosphormangel vorliegt. Dieser Mangel zeigt sich zudem durch eine dunkle, manchmal violette Verfärbung der Blätter, insbesondere an den Blattstielen und Unterseiten.
Allgemein können sich Blätter aus verschiedenen Gründen nach unten einrollen. Jede Art des Einrollens weist auf unterschiedliche Probleme hin:
- Phosphormangel: Bei Phosphormangel rollen sich die Blätter oft nach unten ein, begleitet von dunklen, manchmal violetten Verfärbungen, vor allem an den Blattstielen und Unterseiten. Dies tritt häufig in der Wachstums- oder Blütephase auf, wenn der Bedarf an Phosphor erhöht ist.
- Überwässerung: Zu viel Wasser kann dazu führen, dass die Wurzeln „ersticken“ und nicht genügend Sauerstoff erhalten. Dies führt dazu, dass die Blätter schlaff werden und sich nach unten einrollen. In diesem Fall ist die Blattverfärbung oft weniger stark ausgeprägt, aber das Wachstum der Pflanze insgesamt wird gehemmt.
- Hitzestress: Bei hohen Temperaturen oder intensiver Sonneneinstrahlung rollen sich die Blätter ebenfalls nach unten, um die Wasserverdunstung zu reduzieren. Hierbei kann es zu Schutzreaktionen der Pflanze kommen, ohne dass sofort Nährstoffmängel vorliegen.
- Überdüngung oder Nährstoffblockade: Ein Überschuss an bestimmten Nährstoffen, wie Stickstoff, kann dazu führen, dass die Blätter sich dunkelgrün färben und sich nach unten einrollen. Dies kann auf eine Nährstoffblockade hinweisen, bei der die Pflanze wichtige Nährstoffe nicht mehr richtig aufnehmen kann.
Wie erkennt man Mangelerscheinungen bei Pflanzen?
Mangelerscheinungen bei Pflanzen erkennt man an Veränderungen in der Blattfarbe, Form und Textur, verzögertem Wachstum und abnormen Wurzelsystemen. Spezifische Symptome können auf bestimmte Nährstoffmängel hinweisen, wie zum Beispiel gelbe Blätter bei Stickstoffmangel oder braune Flecken bei Kalziummangel.
Wie äußert sich ein Kalziummangel bei Cannabis?
Ein Kalziummangel bei Cannabis äußert sich durch braune Flecken an den Blättern, insbesondere an den Rändern und Spitzen. Die neuen Triebe sind oft verzerrt oder verkümmert, und die Wurzeln entwickeln sich schlecht.
Was blockiert das Magnesium in Cannabis?
Magnesium kann in Cannabis blockiert werden, wenn der pH-Wert des Bodens zu niedrig ist (unter 5.5) oder wenn eine übermäßige Menge von Kalium oder Kalzium vorhanden ist, die die Magnesiumaufnahme behindern, da diese Nährstoffe miteinander konkurrieren und im Übermaß eine Blockade verursachen.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass sowohl der pH-Wert als auch der EC-Wert des Bodens oder des Gießwassers viele Nährstoffe blockieren können, nicht nur Magnesium. Ein falscher pH-Wert beeinflusst die Verfügbarkeit zahlreicher Nährstoffe, während ein zu hoher EC-Wert auf übermäßige Salzkonzentrationen hinweist, die zu einer Nährstoffsblockade führen können.
Wie lange dauert es, bis sich Cannabis von einem Nährstoffmangel erholt?
Die Erholung von einem Nährstoffmangel kann je nach Schwere des Mangels und der Korrekturmaßnahmen zwischen wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen dauern. Bei rechtzeitiger und angemessener Behandlung sollten neue Blätter gesünder wachsen, während bereits beschädigte Blätter oft nicht mehr regenerieren.
Kann zu viel Stickstoff die Blätter gelb werden lassen?
Nein, zu viel Stickstoff führt normalerweise nicht zu gelben Blättern. Ein Stickstoffüberschuss führt eher zu einem übermäßigen, dunklen Grün und zu weichen, wasserreichen Blättern, die anfälliger für Krankheiten sind. Gelbe Blätter sind eher ein Zeichen von Stickstoffmangel oder anderen Nährstoffmängeln.
Welcher Nährstoffmangel verursacht gelbe Blätter bei Cannabis?
Gelbe Blätter bei Cannabis können durch verschiedene Nährstoffmängel verursacht werden, am häufigsten durch Stickstoffmangel. Andere Ursachen können Mangan– oder Schwefelmangel sein, die ebenfalls zu einer Vergilbung der Blätter führen können.
Warum werden meine Cannabisblätter gelb und bekommen braune Flecken?
Gelbe Blätter mit braunen Flecken deuten oft auf eine Kombination aus Nährstoffmangel und Stress hin. Ein häufiger Grund könnte ein Kalziummangel sein, der sich durch braune Flecken an den Rändern und Spitzen der Blätter zeigt, kombiniert mit einer allgemeinen Vergilbung.
Können sich Cannabispflanzen erholen?
Ja, Cannabispflanzen können sich bei rechtzeitiger und richtiger Behandlung von Nährstoffmängeln erholen. Es ist jedoch wichtig, die Ursache des Mangels zu identifizieren und zu korrigieren, um weiteres Wachstum zu unterstützen. Bereits beschädigte Blätter werden sich in der Regel nicht erholen, aber neues Wachstum sollte gesund erscheinen.
Was verursacht eine Magnesiumsperre bei Cannabis?
Eine Magnesiumsperre bei Cannabis wird oft durch einen zu niedrigen pH-Wert des Bodens verursacht, der die Aufnahme von Magnesium verhindert. Zusätzlich können übermäßige Mengen an Kalzium oder Kalium im Boden die Magnesiumaufnahme blockieren.