Grow | 10. September 2024 | 0 Kommentare

Cannabis Gießmenge: Tipps für die ideale Bewässerung

Die richtige Bewässerung ist entscheidend für den erfolgreichen Anbau von Cannabispflanzen. Zu wenig Wasser kann das Wachstum hemmen, während zu viel Wasser die Wurzeln schädigen kann. In diesem umfassenden Ratgeber erklären wir dir, wie du deine Pflanzen von der Keimung bis zur Ernte optimal bewässerst.

Die Bedeutung der richtigen Bewässerung

Cannabispflanzen benötigen einen ausgewogenen Wasserhaushalt für optimales Wachstum und eine ertragreiche Ernte. Das richtige Bewässerungsmanagement beeinflusst nicht nur die Gesundheit der Pflanzen, sondern auch die Qualität der Blüten. Die benötigte Gießmenge hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Wachstumsphase, der Anbaumethode, dem Substrat und den Umweltbedingungen und pH-Wert und EC-Wert des Wassers.

Die Bedeutung von pH-Wert und EC-Wert bei der Bewässerung

Beim Anbau von Cannabis sind der pH-Wert und der EC-Wert (elektrische Leitfähigkeit) zwei entscheidende Faktoren, die die Gesundheit und das Wachstum der Pflanzen maßgeblich beeinflussen. Der pH-Wert der Erde sollte stets bei 5,5 – 6,0 liegen, um eine optimale Nährstoffaufnahme zu gewährleisten. Der EC-Wert der Erde sollte zwischen 0,8 bis 2,2 mS/cm liegen, je nach Phase des Wachstums.

Bewässerung und Gießmenge während der Keimung

Die Keimung ist eine kritische Phase, in der die Samen gerade anfangen zu wachsen. Zu viel Wasser kann die Samen ertränken, zu wenig kann den Keimungsprozess verzögern. Hier sind einige Tipps:

  • Verwendung eines Sprühgeräts: Ein Sprühgerät hilft dir, die Erde gleichmäßig feucht zu halten, ohne Staunässe zu verursachen.
  • Gießmenge: Du solltest in dieser Phase nur sehr wenig Wasser verwenden, etwa 10-20 ml pro Samen, verteilt auf mehrere Tage.
  • Überwachung der Bodenfeuchtigkeit: Der Boden sollte leicht feucht, aber niemals nass sein. Überprüfe die Feuchtigkeit, indem du leicht mit dem Finger die Erde berührst.

Bewässerung und Gießmenge während der Sämlingsphase

In der Sämlingsphase entwickeln sich die ersten Wurzeln und Blätter. Der Wasserbedarf steigt hier leicht an, aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle.

  • Häufigkeit: Gieße deine Sämlinge alle 2-3 Tage leicht, abhängig von der Luftfeuchtigkeit und der Temperatur.
  • Gießmenge: Etwa 30-50 ml Wasser pro Pflanze sind in dieser Phase ausreichend. Achte darauf, dass die oberste Erdschicht zwischen den Gießvorgängen abtrocknet.
  • Umgebungstemperatur: Bei höheren Temperaturen verdunstet das Wasser schneller, sodass du eventuell häufiger gießen musst.
  • Direkte Sonneneinstrahlung bei Outdoor: Wenn du die Pflanzen im Freien anbaust, trocknet die Erde unter direkter Sonneneinstrahlung schneller aus, daher kann häufiger gegossen werden müssen.
  • Luftfeuchtigkeit bei Indoor: In einer Umgebung mit niedriger Luftfeuchtigkeit verdunstet das Wasser schneller aus dem Boden. In diesem Fall könnte es notwendig sein, die Bewässerung entsprechend anzupassen.
  • Anzeichen für Wassermangel: Hängende Blätter oder trockene Spitzen sind Anzeichen dafür, dass deine Pflanze mehr Wasser benötigt.
Deutliche Anzeichen für Wassermangel (hier in einer späteren Phase): Hängende Blätter und ausgetrocknete Blattspitzen.

Bewässerung und Gießmenge während der Wachstumsphase (Vegetative Phase)

In der vegetativen Phase wächst die Pflanze kräftig, und ihr Wasserbedarf steigt entsprechend. Du musst nun auf eine gleichmäßige und regelmäßige Bewässerung achten, aber auch zusätzliche Faktoren berücksichtigen.

  • Gießmethode: Gieße die Pflanzen gründlich, bis Wasser aus den Drainagelöchern austritt. Dies fördert ein tiefes Wurzelwachstum.
  • Gießmenge: In dieser Phase benötigen die Pflanzen etwa 500 ml bis 1 Liter Wasser pro Pflanze alle 2-4 Tage, je nach Topfgröße und Pflanzengröße.
  • Gießmenge anhand des Topfvolumens: Als Faustregel gilt, dass du etwa 10-20% des Topfvolumens gießen solltest. Ein 10-Liter-Topf benötigt also etwa 1-2 Liter Wasser pro Gießvorgang.
  • Verwendung von Dünger: Wenn du Dünger verwendest, sollte dieser mit ins Gießwasser gegeben werden. Achte darauf, dass du die Anweisungen des Herstellers genau befolgst, um Überdüngung zu vermeiden.
  • Umweltfaktoren: Höhere Temperaturen und niedrige Luftfeuchtigkeit erfordern häufigeres Gießen. Beachte dies besonders in warmen Sommermonaten oder in heißen Indoor-Umgebungen.
  • Drainage: Stelle sicher, dass das Substrat gut drainiert ist, um Staunässe und Wurzelfäule zu vermeiden.

Bewässerung und Gießmenge während der Blütephase

In der Blütephase konzentriert sich die Pflanze auf die Entwicklung der Blüten, was eine leicht angepasste Bewässerungsstrategie erfordert.

  • Gießfrequenz: Reduziere die Gießhäufigkeit auf etwa alle 4-7 Tage, abhängig von den Umweltbedingungen und dem Blütenstadium.
    • Zu den Umweltbedingungen zählt hier hauptsächlich die Temperatur. In warmer Umgebung muss häufiger gegossen werden, als bei kälteren Temperaturen. Die Erde sollte maximal im Rhythmus von 2 – 3 Tagen austrocknen. Wenn dies schneller passiert, muss doch häufiger gegossen werden. Wenn langsamer, dann wurde zu viel gegossen. 
    • In der finalen Blütephase kurz vor der Ernte sollte dann wieder etwas mehr gegossen werden, damit die Pflanze gespült wird. Gieße sie dazu nur mit klarem Wasser ohne Zusätze, sodass die Düngemittel aus der Pflanze herausgespült werden. Am besten ist dabei Wasser mit 0,0 EC.
  • Gießmenge: In dieser Phase benötigen die Pflanzen etwa 500 ml bis 1,5 Liter Wasser pro Pflanze, abhängig von Umweltbedingungen und dem Blütenstadium. Achte darauf, dass der Boden zwischen den Gießvorgängen gut abtrocknet, um Schimmelbildung zu vermeiden.
    • Auch hier gilt, dass bei hohen Temperaturen mehr gegossen werden muss als bei niedrigen. Mit dem Austrocknen der Erde im Rhythmus von 2 – 3 Tagen hat man eine ungefähre Faustregel mit der mal die Gießmenge abschätzen kann.
  • Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit: Hohe Luftfeuchtigkeit in der Blütephase kann Schimmelbildung begünstigen. Achte daher auf eine gute Belüftung und übergieße die Pflanzen nicht.
  • Direkte Sonneneinstrahlung bei Outdoor: Bei direkter Sonneneinstrahlung solltest du darauf achten, dass die Erde nicht zu stark austrocknet. In diesem Fall könnte es notwendig sein, die Pflanzen häufiger zu gießen.
  • Anzeichen für Wasserbedarf: Wenn die Blätter hängen oder sich verfärben, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass die Pflanze mehr Wasser benötigt.
Schaubild einer Unterwässerten Pflanze

Die richtige Bewässerung und Gießmenge während der letzten Woche vor der Ernte

In der letzten Woche vor der Ernte solltest du das sogenannte „Spülen“ durchführen. Dies bedeutet, dass du die Pflanzen nur mit klarem, pH-ausgeglichenem Wasser gießt, um alle Nährstoffreste auszuspülen.

  • Gießfrequenz: Gieße wie gewohnt, aber achte darauf, dass du in den letzten 7-10 Tagen keine Nährstoffe mehr hinzufügst.
  • Gießmenge: Verwende etwa 1-2 Liter Wasser pro Pflanze, je nach Topfgröße. Das Wasser sollte gut durch den Boden fließen, um Rückstände zu entfernen.
  • Wasserqualität: Achte darauf, dass das verwendete Wasser einen pH-Wert zwischen 6,0 und 6,5 hat, um die Aufnahme der letzten Nährstoffe zu optimieren.
  • Bodenfeuchtigkeit: Lass den Boden vor der Ernte etwas trockener werden. Dies hilft, den Geschmack und das Aroma der Blüten zu verbessern. Außerdem ist das gezielte Trocknen des Bodens auch eine bewährte Trainingsmethode während der vegetativen Phase. Indem du den Boden etwas austrocknen lässt, werden die Wurzeln angeregt, nach Wasser zu suchen und sich weiter auszubreiten. Anschließend kannst du wieder gießen und von einem stärkeren Wurzelsystem profitieren, das die Pflanze besser mit Nährstoffen und Wasser versorgt.

Weitere Tipps zur Vermeidung von Bewässerungsfehlern

  • pH-Wert des Wassers: Achte darauf, dass der pH-Wert des Gießwassers im richtigen Bereich liegt (zwischen 6,0 und 6,5), um eine optimale Nährstoffaufnahme zu gewährleisten.
  • Substrat berücksichtigen: Verschiedene Substrate speichern unterschiedlich viel Wasser und Nährstoffe. Zum Beispiel hält Kokosfaser weniger Wasser als Erde und erfordert häufigeres Gießen. Wenn man zu viel gedüngtes Wasser in das entsprechende Substrat gibt, können sich Nährstoffe im Boden anreichern und die Pflanze extrem schädigen.
  • Drainage ist entscheidend: Stelle sicher, dass das Substrat gut durchlässig ist und überschüssiges Wasser abfließen kann, um Wurzelfäule zu vermeiden.
  • Beobachte deine Pflanzen: Achte auf Anzeichen von Über- oder Unterbewässerung wie gelbe Blätter, hängende Blätter oder langsames Wachstum und passe die Gießmenge entsprechend an.
  • Bewusstsein über Überdüngung: Oft werden gelbe Blätter mit Nährstoffmangel assoziiert. Diese Symptome können jedoch auch auf Überdüngung hinweisen, was ebenfalls zu erheblichen Wachstumsproblemen führen kann. Bei Überdüngung können sich die Nährstoffe im Boden ansammeln, was zu Nährstoffverbrennungen und einer Beeinträchtigung der Wurzelgesundheit führt. Die Blätter können sich verfärben, braune Spitzen entwickeln oder sogar abfallen. Es ist wichtig, nicht nur die Bewässerung, sondern auch die Düngermenge genau zu überwachen und gegebenenfalls anzupassen. Wenn Anzeichen von Überdüngung auftreten, solltest du die Pflanze sofort mit klarem Wasser spülen (Flushing), um überschüssige Nährstoffe aus dem Boden zu entfernen und die Gesundheit der Pflanze wiederherzustellen.

Häufige Fragen zur Bewässerung und Gießmenge

Wie bewässert man Cannabispflanzen?

Cannabispflanzen sollten gleichmäßig und in Abhängigkeit von ihrer Wachstumsphase bewässert werden. Die Bewässerung erfolgt am besten, indem man das Substrat gründlich durchtränkt, bis Wasser aus den Drainagelöchern austritt. Dies fördert ein tiefes Wurzelwachstum. Die Menge und Häufigkeit hängen von Faktoren wie Topfvolumen, Substrat, Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit ab. In der Wachstumsphase benötigt die Pflanze regelmäßig Wasser, während in der Blütephase das Gießen etwas reduziert wird. Die oberste Erdschicht sollte vor dem nächsten Gießen leicht antrocknen, um Wurzelfäule zu vermeiden.

Wann Cannabis gießen, morgens oder abends?

Cannabis sollte idealerweise morgens gegossen werden. Morgendliches Gießen ermöglicht es der Pflanze, das Wasser über den Tag aufzunehmen, während die Verdunstung durch die steigende Temperatur gefördert wird. Dadurch bleibt das Substrat tagsüber nicht zu feucht, was das Risiko von Schimmel und Pilzbefall reduziert. Abends zu gießen kann hingegen dazu führen, dass die Pflanze über Nacht in feuchtem Substrat steht, was das Risiko von Wurzelfäule erhöht.

Ist Regenwasser gut bei Cannabis?

Ja, Regenwasser ist in der Regel gut für Cannabispflanzen, da es frei von Chemikalien wie Chlor ist, die in Leitungswasser enthalten sein können. Außerdem hat Regenwasser oft einen idealen pH-Wert, der das Wachstum fördert. Es ist jedoch wichtig, sicherzustellen, dass das Regenwasser nicht durch verschmutzte Oberflächen verunreinigt wurde, bevor es verwendet wird. Wenn du in einer stark verschmutzten Gegend lebst, könnte das Regenwasser Schadstoffe enthalten, die der Pflanze schaden könnten.

Wie sieht eine überwässerte Cannabispflanze aus?

Eine überwässerte Cannabispflanze zeigt folgende Symptome:

  • Die Blätter sind schlaff, hängen nach unten und können gelb oder hellgrün verfärbt sein.
  • Das Wachstum der Pflanze verlangsamt sich oder kommt zum Stillstand.
  • Der Boden ist ständig feucht und es bildet sich möglicherweise Schimmel auf der Erdoberfläche.
  • Die Wurzeln beginnen zu faulen, was oft von einem unangenehmen Geruch begleitet wird. Überwässerung kann langfristig zu schwerwiegenden Schäden führen, daher ist es wichtig, die Bewässerung anzupassen.
Schaubild einer Überwässerten Pflanze

Wie erkenne ich, dass eine Pflanze zu viel Wasser hat?

Anzeichen dafür, dass eine Pflanze zu viel Wasser hat, umfassen:

  • Schlaffe, hängende Blätter, die oft auch gelblich verfärbt sind.
  • Ein ständig feuchtes Substrat, das sich nie trocken anfühlt.
  • Verlangsamtes oder stagnierendes Pflanzenwachstum.
  • Schimmelbildung auf der Erdoberfläche.
  • Ein fauliger Geruch, der von Wurzelfäule herrührt. Diese Symptome deuten darauf hin, dass die Pflanze weniger Wasser benötigt und das Substrat besser abtrocknen sollte.
Schaubild einer Überwässerten Pflanze

Wie erkenne ich, ob eine Pflanze mehr oder weniger Wasser benötigt?

Wenn eine Pflanze mehr Wasser benötigt, zeigen sich folgende Anzeichen:

  • Die Blätter beginnen zu hängen und fühlen sich trocken an.
  • Die Blätter könnten sich kräuseln und braune Ränder entwickeln.
  • Das Wachstum verlangsamt sich und die Pflanze sieht insgesamt kraftlos aus.

Wenn eine Pflanze weniger Wasser benötigt, zeigt sie Anzeichen einer Überwässerung, wie oben beschrieben: gelbe, schlaffe Blätter, stagnierendes Wachstum und ständig feuchtes Substrat. Eine regelmäßige Kontrolle der Bodenfeuchtigkeit mit einem Feuchtigkeitsmesser oder durch die Fingerprobe hilft dir, den Wasserbedarf richtig einzuschätzen.

Wie lange vor der Ernte nicht mehr gießen?

Etwa 1-2 Tage vor der Ernte solltest du das Gießen komplett einstellen. Dieser Zeitraum ermöglicht es der Pflanze, das verbleibende Wasser aufzunehmen und sorgt dafür, dass die Erde vor der Ernte leicht trocken ist. Dies hilft, den Trocknungsprozess der geernteten Blüten zu beschleunigen und kann die Qualität der Ernte verbessern.

Was ist das beste Wasser für Cannabispflanzen?

Das beste Wasser für Cannabispflanzen ist pH-kontrolliertes Wasser mit einem pH-Wert von etwa 6,0 bis 6,5. Regenwasser ist ideal, da es frei von Chemikalien wie Chlor ist. Wenn du Leitungswasser verwendest, ist es ratsam, es zunächst zu filtern, um Schadstoffe zu entfernen und den pH-Wert zu überprüfen. Auch Quell- oder Mineralwasser kann geeignet sein, sofern der pH-Wert und der Mineralgehalt nicht zu hoch sind.

Ist destilliertes Wasser gut für Cannabispflanzen?

Destilliertes Wasser kann für Cannabispflanzen verwendet werden, allerdings enthält es keine Mineralien, die an sich für das Pflanzenwachstum wichtig sind. Destilliertes Wasser kann aber auch gut sein, da der EC Wert bei 0 liegt und man somit die beste Grundlage für die Gabe von Dünger hat.  Es ist daher wichtig, regelmäßig Nährstoffe hinzuzufügen, um sicherzustellen, dass die Pflanze alle benötigten Mineralien erhält. Andernfalls könnte das Wachstum beeinträchtigt werden.

Warum lassen Cannabispflanzen abends die Blätter hängen?

Es ist normal, dass Cannabispflanzen abends ihre Blätter leicht hängen lassen. Dies ist Teil des natürlichen Tagesrhythmus der Pflanze, da sie nachts weniger Wasser aufnimmt und der Transpirationsdruck sinkt. Wenn die Pflanze am Morgen wieder gut aussieht und die Blätter sich aufrichten, ist dies kein Grund zur Sorge. Bleiben die Blätter jedoch dauerhaft hängen, könnte dies auf ein Problem mit der Bewässerung oder den Umweltbedingungen hinweisen.

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