Grow | 31. Oktober 2024 | 0 Kommentare

Cannabis Luftfeuchtigkeit: Leitfaden für den Indoor-Anbau

Beim Indoor-Anbau von Cannabis spielt die richtige Luftfeuchtigkeit eine entscheidende Rolle für das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen. Dieser Ratgeber führt dich durch die verschiedenen Phasen des Cannabis-Anbaus und erklärt, wie du die Luftfeuchtigkeit in deinem Growraum optimal regulierst. Eine korrekte Luftfeuchtigkeit ist insbesondere bei der Verwendung von geschlossenen Systemen wie einer Growbox oder einem Growzelt von essenzieller Bedeutung. Es ist entscheidend, die Luftfeuchtigkeit immer in Relation zur Temperatur zu betrachten, da beide Faktoren eng miteinander verbunden sind und das Mikroklima deiner Pflanzen maßgeblich beeinflussen.

Luftfeuchtigkeit-Tabelle & Grafiken

Tabelle

PhaseLuftfeuchtigkeitLufttemperatur
Sämling65 – 70%24 – 26 °C
Wuchs40 – 70%24 – 26 °C
Blüte40 – 50%24 – 26 °C
Spätblüte30 – 50%21 – 26 °C
Trocknen50%21 °C
Reife62%21 °C
Lagerung54 – 63 %18°C – 24°C

Grafiken

Die Werte je Phase und was du sonst noch wissen musst

Luftfeuchtigkeit während der Keimungsphase 

Die Keimung ist der erste Schritt in deinem Anbauzyklus. In dieser Phase benötigen deine Cannabis-Samen eine hohe Luftfeuchtigkeit, um erfolgreich zu keimen. Eine Luftfeuchtigkeit zwischen 65 % und 70 % ist ideal. Diese hohe Feuchtigkeit sorgt dafür, dass die Samen nicht austrocknen und die Wurzeln gut durchdringen können. Die Temperatur sollte dabei zwischen 24 °C und 26 °C liegen. Temperaturen unter 24 °C oder über 26 °C können die Keimrate verringern und zu langsamen Wachstum führen.

Wichtige Werte:

  • 🌀 Luftfeuchtigkeit: 65 % – 70 %
  • 🌡️ Temperatur: 24 °C – 26 °C

Luftfeuchtigkeit für das Wachstum

Nach der Keimung tritt deine Pflanze in die Wachstumsphase ein. In dieser Phase, die sich weiter in die Sämlingsphase und die Vegetationsphase unterteilt, spielt die Luftfeuchtigkeit weiterhin eine zentrale Rolle.

Wichtige Werte:

  • 🌀 Luftfeuchtigkeit: 40 % – 70 %
  • 🌡️ Temperatur: 24 °C – 26 °C

Während der Sämlingsphase (Direkt nach der Keimung)

In der Sämlingsphase, direkt nach der Keimung, solltest du eine Luftfeuchtigkeit von 65 % bis 70 % aufrechterhalten. Die erhöhte Luftfeuchtigkeit ermöglicht es den jungen Pflanzen, die aufgrund ihres noch nicht vollständig entwickelten Wurzelsystems auf die Aufnahme von Wasser über die Blätter angewiesen sind. Die optimale Temperatur liegt weiterhin zwischen 24 °C und 26 °C. Wenn die Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist, können  die Sämlinge austrocknen.Wenn die Temperatur zu hoch ist, kann es das Wachstum hemmen und Stress verursachen.

Wichtige Werte:

  • 🌀 Luftfeuchtigkeit: 65 % – 70 %
  • 🌡️ Temperatur: 24 °C – 26 °C
  • ⚠️ Gefahr: Austrocknen bei niedriger Luftfeuchtigkeit; Stress bei hoher Temperatur

Während der Wuchsphase (Vegetationsphase)

In der Vegetationsphase, wenn deine Pflanzen stark wachsen und viele Blätter bilden, sollte die Luftfeuchtigkeit bei etwa 40 % bis 70 % liegen. In dieser Phase können die Pflanzen mehr Wasser über die Wurzeln aufnehmen, weshalb eine etwas niedrigere Luftfeuchtigkeit ausreichend ist. Die Temperatur sollte bei 24 °C bis 26 °C gehalten werden. Eine Luftfeuchtigkeit unter 40 % kann das Wachstum signifikant verlangsamen und die Pflanzen anfälliger für Stress machen. Ebenso kann eine zu hohe Luftfeuchtigkeit von über 70 % zu Problemen mit Schimmel führen.

Wichtige Werte:

  • 🌀 Luftfeuchtigkeit: 40 % – 70 %
  • 🌡️ Temperatur: 24 °C – 26 °C
  • ⚠️ Gefahr: Verlangsamtes Wachstum bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit; Schimmelgefahr bei zu hoher Luftfeuchtigkeit

Während der Blütephase (Blüten bilden sich und wachsen)

Die Blütephase ist entscheidend, da sich hier die Blüten (Buds) deiner Pflanzen entwickeln. In dieser Phase sollte die Luftfeuchtigkeit auf 40 % bis 50 % gesenkt werden. Eine niedrigere Luftfeuchtigkeit minimiert das Risiko von Schimmelbildung, die in den dichten Blüten ein großes Problem darstellen kann. Die Temperatur sollte bei 24 °C bis 26 °C gehalten werden. Zu hohe Luftfeuchtigkeit (>50 %) kann die Blüten schädigen und das Risiko von Schimmel und Mehltau erhöhen, während zu niedrige Luftfeuchtigkeit die Pflanze austrocknen könnte.

Wichtige Werte:

  • 🌀 Luftfeuchtigkeit: 40 % – 50 %
  • 🌡️ Temperatur: 24 °C – 26 °C
  • ⚠️ Gefahr: Schimmelbildung bei zu hoher Luftfeuchtigkeit; Austrocknen bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit

Während der Spätblüte (1-2 Wochen vor der Ernte)

In der Spätblüte, etwa 1-2 Wochen vor der Ernte, ist es wichtig, die Luftfeuchtigkeit weiter zu senken, idealerweise auf 30 % bis 50 %. Eine niedrige Luftfeuchtigkeit hilft dabei, das Aroma und die Potenz der Blüten zu steigern und das Risiko von Schimmel auf ein Minimum zu reduzieren. Die Temperatur sollte in diesem Stadium etwas niedriger sein, zwischen 21 °C und 26 °C. Es wird gefährlich, wenn die Luftfeuchtigkeit über 50 % steigt, da dies die Qualität der Blüten beeinträchtigen kann.

Wichtige Werte:

  • 🌀 Luftfeuchtigkeit: 30 % – 50 %
  • 🌡️ Temperatur: 21 °C – 26 °C
  • ⚠️ Gefahr: Schimmelgefahr bei zu hoher Luftfeuchtigkeit

Luftfeuchtigkeit während der Trocknungsphase 

Nach der Ernte beginnt das Trocknen, ein entscheidender Prozess, um die Blüten für die Lagerung vorzubereiten. Die Luftfeuchtigkeit sollte in diesem Stadium bei etwa 50 % liegen, während die Temperatur bei rund 21 °C gehalten wird. Zu hohe Luftfeuchtigkeit kann Schimmel verursachen, während zu niedrige Werte die Blüten zu schnell austrocknen und dadurch ihre Qualität mindern können.

Wichtige Werte:

  • 🌀 Luftfeuchtigkeit: 50 %
  • 🌡️ Temperatur: 21 °C

Luftfeuchtigkeit während der Lagerung

Nach dem Trocknen müssen die Blüten richtig gelagert werden, um ihre Qualität zu bewahren. Eine Luftfeuchtigkeit von 54 % bis 63 % ist ideal, um die Blüten vor dem Austrocknen oder vor Schimmelbildung zu schützen. Die Lagertemperatur sollte zwischen 18 °C und 24 °C liegen. Zu hohe Temperaturen oder eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit können das Aroma und die Potenz der Blüten negativ beeinflussen.

Wichtige Werte:

  • 🌀 Luftfeuchtigkeit: 54 % – 63 %
  • 🌡️ Temperatur: 18 °C – 24 °C

Luftfeuchtigkeit regulieren

Die Regulierung der Luftfeuchtigkeit ist ein kontinuierlicher Prozess im Indoor-Anbau. Im Idealfall erfolgt die Regulierung automatisch mit Hilfe von Luftbefeuchtern oder -entfeuchtern, die an Hygrostate angeschlossen sind. Es ist wichtig, die Luftfeuchtigkeit regelmäßig zu kontrollieren, um sicherzustellen, dass sie sich im optimalen Bereich befindet.

Wichtige Hinweise:

  • Automatische Regulierung empfohlen (Luftbefeuchter/-entfeuchter)
  • Regelmäßige Kontrolle der Luftfeuchtigkeit notwendig

Luftfeuchtigkeit senken

Um die Luftfeuchtigkeit zu senken, kannst du einen Entfeuchter verwenden. Alternativ kann auch eine Erhöhung der Lüftung helfen, überschüssige Feuchtigkeit aus der Luft zu entfernen. Achte darauf, dass die Luftzirkulation gut ist, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Methoden zur Senkung der Luftfeuchtigkeit:

  • Einsatz eines Entfeuchters
  • Erhöhung der Lüftung
  • Verbesserung der Luftzirkulation

Luftfeuchtigkeit erhöhen

Wenn die Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist, kannst du einen Luftbefeuchter verwenden, um sie zu erhöhen. Eine einfache Methode ist auch, Wasserschalen im Growraum zu platzieren oder die Pflanzen regelmäßig zu besprühen. Achte jedoch darauf, nicht direkt die Blüten zu besprühen, um Schimmel zu vermeiden.

Methoden zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit:

  • Einsatz eines Luftbefeuchters
  • Aufstellen von Wasserschalen
  • Regelmäßiges Besprühen (außer Blüten)

Weitere essentielle Faktoren und Tipps

Neben der Luftfeuchtigkeit gibt es weitere wichtige Faktoren, die den Erfolg deines Cannabis-Anbaus maßgeblich beeinflussen. Eine gute Luftzirkulation und Ventilation ist entscheidend, um Schimmelbildung zu verhindern und das Klima im Growraum zu regulieren. Die Temperaturkontrolle spielt ebenfalls eine zentrale Rolle, da sie das Wachstum und die Blütenentwicklung direkt beeinflusst. Um Schimmel und Mehltau zu vermeiden, ist es wichtig, die richtigen Luftfeuchtigkeits- und Temperaturwerte einzuhalten und eine regelmäßige Kontrolle durchzuführen. Auch die optimale Beleuchtung hat nicht nur einen Einfluss auf das Wachstum der Pflanzen, sondern auch auf das Mikroklima, indem sie Wärme erzeugt, die die Luftfeuchtigkeit beeinflussen kann. Schließlich solltest du immer bereit sein, Notfallmaßnahmen zu ergreifen, wenn die Luftfeuchtigkeit aus dem optimalen Bereich gerät, um Schäden an deinen Pflanzen zu verhindern. All diese Faktoren sind essenziell, um einen erfolgreichen und ertragreichen Anbau sicherzustellen.

Luftzirkulation und Ventilation

Ein entscheidender Faktor für die Regulierung von Luftfeuchtigkeit und Temperatur.

Eine gute Luftzirkulation und Ventilation sind essenziell, um ein gesundes Klima in deinem Growraum zu gewährleisten. Durch die ständige Bewegung der Luft wird verhindert, dass sich Feuchtigkeit in den Blättern und Blüten sammelt, was das Risiko von Schimmel und Fäulnis reduziert. Die Ventilation hilft auch, die Temperatur zu regulieren, indem sie die warme Luft von den Lampen ableitet und frische, kühlere Luft in den Raum zieht. Ein oszillierender Ventilator sorgt dafür, dass die Luft in deinem Growraum gleichmäßig verteilt wird. Ohne ausreichende Luftzirkulation können deine Pflanzen gestresst werden und anfälliger für Krankheiten und Schädlingsbefall werden.

Wichtige Punkte:

  • Immer einen oszillierenden Ventilator verwenden.
  • Regelmäßiger Luftaustausch ist notwendig, um frische Luft zuzuführen und überschüssige Feuchtigkeit abzuleiten.
  • Zu wenig Luftzirkulation erhöht das Schimmelrisiko und die Gefahr von Hitzestress.

Temperaturkontrolle

Die Temperatur in deinem Growraum hat einen direkten Einfluss auf das Wachstum deiner Pflanzen und die Qualität der Blüten. Eine konstante Temperatur im optimalen Bereich fördert eine gesunde Entwicklung der Pflanzen. Zu hohe Temperaturen können jedoch dazu führen, dass die Pflanzen zu schnell wachsen, was zu dünnen Stängeln und einer schwachen Struktur führen kann. Andererseits können zu niedrige Temperaturen das Wachstum verlangsamen und die Blütezeit verlängern. Die Temperatur sollte während der Lichtperiode bei etwa 24 °C bis 26 °C und während der Dunkelperiode etwas niedriger, bei etwa 18 °C bis 22 °C, liegen.

Wichtige Punkte:

  • Konstante Temperatur ist entscheidend für gesundes Wachstum.
  • Zu hohe Temperaturen können zu schwachen Pflanzen führen.
  • Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sollten gering gehalten werden, um Stress zu vermeiden.

Schimmel und Mehltau vermeiden

Schimmel und Mehltau sind eine der größten Bedrohungen für deine Cannabis-Pflanzen, insbesondere während der Blütephase. Eine hohe Luftfeuchtigkeit in Kombination mit schlechter Luftzirkulation schafft ideale Bedingungen für diese Pilzkrankheiten. Um Schimmel zu vermeiden, sollte die Luftfeuchtigkeit in der Blütephase zwischen 40 % und 50 % gehalten und die Luftzirkulation im Growraum maximiert werden. Regelmäßige Kontrollen der Pflanzen auf erste Anzeichen von Schimmel sind wichtig, um frühzeitig eingreifen zu können. Außerdem kann der Einsatz von Schwefelverdampfern und biologischen Fungiziden helfen, das Risiko zu minimieren.

Wichtige Punkte:

  • Luftfeuchtigkeit unter 50 % halten, insbesondere in der Blütephase.
  • Gute Luftzirkulation ist entscheidend.
  • Regelmäßige Pflanzeninspektionen auf Schimmel oder Mehltau.

Optimale Beleuchtung und deren Einfluss auf das Mikroklima

Wie Licht Wärme erzeugt und die Luftfeuchtigkeit beeinflusst.

Die Beleuchtung in deinem Growraum hat nicht nur Einfluss auf das Pflanzenwachstum, sondern auch auf das Mikroklima. Die Lampen erzeugen Wärme, die die Temperatur im Raum erhöht und damit auch die Luftfeuchtigkeit beeinflussen kann. Wenn die Beleuchtung während der Wachstumsphase zu intensiv ist, kann dies die Temperatur in die Höhe treiben, was wiederum die Luftfeuchtigkeit senkt. Eine gute Beleuchtungsplanung, in Kombination mit einer effektiven Kühlung und Ventilation, ist daher unerlässlich. LED-Lampen sind energieeffizienter und erzeugen weniger Wärme als herkömmliche HPS-Lampen, was sie zu einer idealen Wahl für eine präzisere Klimakontrolle macht.

Wichtige Punkte:

  • LED-Lampen für weniger Wärmeentwicklung verwenden.
  • Beleuchtungszeiten und -intensität an die Bedürfnisse der Pflanzen anpassen.
  • Zusätzliche Kühlung bei Verwendung von HPS-Lampen einplanen.

Notfallmaßnahmen bei zu hoher oder zu niedriger Luftfeuchtigkeit

Manchmal kann es vorkommen, dass die Luftfeuchtigkeit in deinem Growraum plötzlich aus dem optimalen Bereich gerät. In solchen Fällen ist schnelles Handeln gefragt, um Schäden an den Pflanzen zu verhindern. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit sollte sofort der Entfeuchter eingeschaltet und die Ventilation erhöht werden. Ist die Luftfeuchtigkeit zu niedrig, kann der Einsatz eines Luftbefeuchters oder das Aufstellen von Wasserschalen helfen. Es ist auch ratsam, die Temperatur zu überprüfen, da sie oft eng mit der Luftfeuchtigkeit zusammenhängt. Regelmäßige Kontrollen und das sofortige Ergreifen von Gegenmaßnahmen sind der Schlüssel, um extreme Schwankungen zu vermeiden.

Wichtige Punkte:

  • Sofortige Anpassung der Ventilation bei zu hoher Luftfeuchtigkeit.
  • Luftbefeuchter oder Wasserschalen bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit verwenden.
  • Temperatur und Luftfeuchtigkeit regelmäßig kontrollieren.
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