Grow | 31. August 2024 | 0 Kommentare

Cannabis decarboxylieren: THC aktivieren – so geht’s!

Das Decarboxylieren von Cannabis ist ein wichtiger Schritt, um THC (Tetrahydrocannabinol), den psychoaktiven Wirkstoff, zu aktivieren. In seiner natürlichen Form liegt THC in der Pflanze als THCA (Tetrahydrocannabinolsäure) vor, die keine berauschende Wirkung hat. Durch Erhitzen wird THCA in aktives THC umgewandelt, was notwendig ist, um die gewünschte Wirkung in Produkten wie Butter, Öl oder anderen Edibles zu erzielen. Ohne diesen Prozess bleibt das THCA inaktiv, und die Edibles hätten nicht die typischen psychoaktiven Effekte.

💡 Beim Rauchen wird das Cannabis direkt durch die Flamme erhitzt, was sofort zur Decarboxylierung führt und das THC freisetzt.

💡 Beim Vaporisieren wird das Cannabis auf eine spezifische Temperatur erhitzt (meist zwischen 160–220 °C), bei der die Cannabinoide decarboxylieren und als Dampf inhaliert werden können. Mehr dazu im Vaporizer Temperatur Guide.

Methoden zur Decarboxylierung von Cannabis

Es gibt verschiedene Methoden, um diesen Prozess zu erreichen, jede mit eigenen Vor- und Nachteilen. Im Folgenden werden die gängigsten Methoden zur Decarboxylierung beschrieben, damit du die für dich am besten geeignete Technik auswählen kannst.

Decarboxylierung im Backofen

Schaubild: Decarboxylierung von Cannabis Buds im Backofen

Bei der Backofen-Methode wird das Cannabis gleichmäßig auf einem Backblech, das idealerweise mit Backpapier ausgelegt ist, verteilt. Anschließend wird der Ofen auf eine Temperatur zwischen 105 und 120°C vorgeheizt. Das Cannabis wird dann für 30 bis 45 Minuten erhitzt. Während dieser Zeit wandelt sich THCA in THC um, wodurch die psychoaktiven Eigenschaften aktiviert werden. Es ist wichtig, das Cannabis gelegentlich umzudrehen, um eine gleichmäßige Erhitzung zu gewährleisten. 

👍 Vorteile:

  • Einfach und kostengünstig.
  • Kein spezielles Equipment erforderlich.
  • Für viele Nutzer die Standardmethode.

👎 Nachteile:

  • Risiko der ungleichmäßigen Erhitzung, was zu einer ungleichmäßigen Decarboxylierung führen kann.
  • Schwierigkeit, die genaue Temperatur zu kontrollieren, was zum Verlust von Terpenen und Cannabinoiden führen kann.
  • Der Geruch kann sich im ganzen Raum verbreiten.

Decarboxylierung im Wasserbad

Schaubild: Decarboxylierung von Cannabis Buds im Backofen

Bei dieser Methode wird das Cannabis in ein hitzebeständiges Glasgefäß gegeben, das fest verschlossen wird, um den Kontakt mit Wasser zu vermeiden. Das Glasgefäß wird dann in einem Topf mit Wasser platziert, der auf eine Temperatur von etwa 95°C erhitzt wird. Diese Temperatur wird über einen Zeitraum von 1 bis 2 Stunden konstant gehalten. Durch das Wasserbad wird das Cannabis schonend erhitzt, wodurch eine gleichmäßige und kontrollierte Decarboxylierung erfolgt. Diese Methode funktioniert auch besonders gut, wenn das Cannabis direkt  mit Öl oder Butter in das Gefäß gegeben und vermischt wird. Damit wird das Öl oder die Butter direkt als Trägermittel genutzt, um die aktiven Cannabinoide zu extrahieren.

👍 Vorteile:

  • Schonender Prozess, der das Risiko der Überhitzung verringert.
  • Geringerer Verlust von Terpenen im Vergleich zur Backofen-Methode.
  • Gut geeignet, wenn das Cannabis später in Ölen oder Butter verwendet wird.

👎 Nachteile:

  • Längere Zeit erforderlich als beim Backofen.
  • Erfordert zusätzliche Ausrüstung (Glasgefäß, Wasserbad).
  • Der Prozess erfordert mehr Aufmerksamkeit, um die Wassertemperatur konstant zu halten.

Decarboxylierung in der Mikrowelle

Die Mikrowellenmethode zur Decarboxylierung ist eine schnelle und unkomplizierte Methode, die jedoch etwas riskanter ist, da Mikrowellen nicht immer eine gleichmäßige Erwärmung garantieren. Für diese Methode wird das Cannabis in eine mikrowellengeeignete Schüssel gegeben und in kurzen Intervallen von etwa 30 Sekunden erhitzt. Nach jedem Intervall wird das Cannabis umgerührt und die Farbe überprüft, um den Fortschritt zu beobachten. Dieser Vorgang wird wiederholt, bis das Cannabis eine leicht gebräunte Farbe erreicht hat und ein erdiger Geruch wahrnehmbar ist, was auf eine erfolgreiche Decarboxylierung hinweist. Die gesamte Dauer beträgt in der Regel zwischen 2 bis 3 Minuten, abhängig von der Leistung der Mikrowelle.

👍 Vorteile:

  • Schnelligkeit: Die Decarboxylierung in der Mikrowelle ist die schnellste Methode und kann innerhalb weniger Minuten durchgeführt werden.
  • Einfache Durchführung: Keine spezielle Ausrüstung erforderlich; eine Mikrowelle ist in den meisten Haushalten verfügbar.
  • Minimaler Vorbereitungsaufwand: Kein Vorheizen oder Überwachen eines Wasserbads notwendig.

👎 Nachteile:

  • Ungleichmäßige Erwärmung: Mikrowellen erhitzen Lebensmittel oft ungleichmäßig, was zu einer ungleichmäßigen Decarboxylierung führen kann. Teile des Cannabis könnten überhitzen, während andere nicht ausreichend erhitzt werden.
  • Hohes Risiko der Überhitzung: Durch die hohe Energie von Mikrowellen kann das Cannabis leicht verbrennen oder das THC abgebaut werden, was die Potenz verringert.
  • Schwierig zu kontrollieren: Die Temperatur kann nicht präzise kontrolliert werden, was das Risiko von Fehlern erhöht.
  • Verlust von Terpenen: Durch die schnelle und ungleichmäßige Erwärmung können Terpene, die für den Geschmack und die Wirkung wichtig sind, verloren gehen.

Decarboxylierung im Sous-Vide-Verfahren

Das Sous-Vide-Verfahren ist eine präzise und schonende Methode zur Decarboxylierung. Hierbei wird das Cannabis in einem vakuumversiegelten Beutel luftdicht verpackt und in ein Wasserbad gegeben. Das Wasserbad wird mithilfe eines Sous-Vide-Geräts auf eine konstante Temperatur von etwa 90°C eingestellt. Das Cannabis bleibt für 1 bis 2 Stunden in dem Wasserbad, wodurch eine gleichmäßige und effektive Decarboxylierung erreicht wird. Da die Temperatur genau kontrolliert wird, bleibt die Wahrscheinlichkeit des Überhitzens oder Verbrennens minimal, und es werden gleichzeitig die meisten Terpene und Cannabinoide erhalten.

👍 Vorteile:

  • Präzise Temperaturkontrolle, was zu einer sehr gleichmäßigen Decarboxylierung führt.
  • Minimale Verluste von Terpenen und Cannabinoiden.
  • Keine Gefahr der Überhitzung.

👎 Nachteile:

  • Erfordert spezielle Ausrüstung (Sous-Vide-Gerät und Vakuumversiegelung).
  • Zeitaufwändig.
  • Höherer Aufwand in der Vorbereitung und Durchführung.

Decarboxylierung im Doppelkessel

Bei dieser Methode wird ein Doppelkessel verwendet, bei dem ein kleineres Gefäß mit Cannabis in einem größeren Topf mit heißem Wasser schwimmt. Das Wasser im äußeren Topf wird auf eine Temperatur von etwa 90-100°C erhitzt, während das Cannabis im inneren Gefäß schonend erwärmt wird. Die indirekte Erhitzung sorgt dafür, dass das Cannabis gleichmäßig decarboxyliert, ohne dass das Risiko einer Überhitzung besteht. Diese Methode ist besonders gut geeignet, wenn man das Cannabis in Butter oder Öl einlegt, da der Doppelkessel die kontrollierte und langsame Freisetzung der aktiven Inhaltsstoffe fördert.

👍 Vorteile:

  • Geringes Risiko der Überhitzung.
  • Schonend für die Erhaltung von Terpenen.
  • Geeignet für die Herstellung von Cannabis-infundierter Butter oder Öl.

👎 Nachteile:

  • Längere Zeit erforderlich als beim Backofen.
  • Weniger präzise Temperaturkontrolle im Vergleich zum Sous-Vide.
  • Erfordert zusätzliche Ausrüstung (Doppelkessel oder ähnliches Setup).

Decarboxylierung im Trockner (Dehydrator)

Der Einsatz eines Dehydrators zur Decarboxylierung ist eine besonders schonende Methode, bei der das Cannabis über mehrere Stunden bei einer niedrigen Temperatur (zwischen 70-90°C) getrocknet wird. Der Dehydrator, auch Dörrautomat genannt, ist eigentlich für die Herstellung von Trockenobst gedacht und funktioniert durch die gleichmäßige Zufuhr von warmer Luft, die das Obst bzw. in unserem Fall das Cannabis sanft erhitzt und gleichzeitig die Feuchtigkeit entzieht. Diese Methode ist ideal für diejenigen, die den Verlust von Terpenen minimieren und gleichzeitig eine gleichmäßige Decarboxylierung sicherstellen möchten. Es ist eine langsame, aber äußerst effektive Methode, insbesondere wenn große Mengen Cannabis verarbeitet werden müssen.

👍 Vorteile:

  • Sehr schonende Methode, die den Verlust von Terpenen minimiert.
  • Gut geeignet für große Mengen Cannabis.
  • Geringes Risiko der Überhitzung.

👎 Nachteile:

  • Erfordert einen Dehydrator, was zusätzliche Kosten verursacht.
  • Sehr zeitaufwändig (kann mehrere Stunden dauern).
  • Für kleinere Mengen oder schnelle Ergebnisse weniger geeignet.
  • Wenig Erfahrungswerte in der Community (wir können diese Methode nicht empfehlen)

Cannabis decarboxylieren: Die Temperatur ist entscheidend

Die Temperatur und die Konsistenz der Temperatur über den Zeitraum der Decarboxylierung sind entscheidende Faktoren, die direkt die Wirksamkeit und Qualität des Endprodukts beeinflussen. Hier erfährst du, warum dies wichtig ist und was Temperaturschwankungen bewirken können:

Bedeutung der Temperatur

Aktivierung von THC:

  • Die Decarboxylierung ist ein thermischer Prozess, bei dem THCA (Tetrahydrocannabinolsäure) in THC (Tetrahydrocannabinol) umgewandelt wird. THC ist das Cannabinoid, das die psychoaktive Wirkung entfaltet. Um diesen Umwandlungsprozess zu starten, muss das Cannabis auf eine spezifische Temperatur erhitzt werden.
  • Die optimale Temperatur für die Decarboxylierung liegt im Bereich von etwa 105 °C bis 120 °C. In diesem Temperaturbereich wird THCA effizient in THC umgewandelt, ohne dass es zu einem erheblichen Abbau des THC kommt.
  • Beim Rauchen und Vapen geschieht dieser Prozess automatisch, da sowohl bei der Verbrennung als auch in einem Vaporizer die Temperaturen weit höher sind als 120 °C.

Auswirkungen der Temperatur und Temperaturschwankungen

Hohe Temperaturen:

  • Wenn die Temperatur zu hoch ist (über 150°C), besteht die Gefahr, dass das THC abbaut und in CBN (Cannabinol) umgewandelt wird, was weniger psychoaktiv ist und sehr müde macht. Hohe Temperaturen können auch dazu führen, dass Terpene (die Aromastoffe im Cannabis) verdampfen, was zu einem Verlust an Geschmack und therapeutischer Wirkung führen kann.
  • Extreme Hitze kann außerdem dazu führen, dass das Cannabis verbrennt, was nicht nur den THC-Gehalt reduziert, sondern auch zu einer ungleichmäßigen Decarboxylierung führt. Für das Rauchen bedeutet das, dass du möglicherweise weniger von den gewünschten psychoaktiven Effekten erfährst und ein unangenehmes, kratziges Geschmackserlebnis haben könntest. Eine präzise Temperaturkontrolle beim Verdampfen oder Rauchen ist daher wichtig, um die besten Ergebnisse und den maximalen Genuss zu gewährleisten.

Niedrige Temperaturen:

  • Wenn die Temperatur zu niedrig ist, kann der Prozess der Decarboxylierung unvollständig sein, was bedeutet, dass nicht das gesamte THCA in THC umgewandelt wird. Dies führt zu einer geringeren Potenz des Endprodukts.
  • Bei sehr niedrigen Temperaturen könnte der Prozess extrem langwierig sein oder gar nicht stattfinden, was zu einem inaktiven Produkt führt.

Temperaturschwankungen:

  • Starke Temperaturschwankungen können den Decarboxylierungsprozess unterbrechen und zu einer ungleichmäßigen Umwandlung von THCA in THC führen. Wenn die Temperatur zu stark schwankt, kann es dazu kommen, dass Teile des Cannabis nicht vollständig decarboxyliert werden, während andere Teile überhitzt und abgebaut werden.
  • Schwankungen können auch dazu führen, dass Terpene und andere empfindliche Verbindungen verloren gehen, was den Geschmack und die Wirksamkeit des Endprodukts beeinträchtigt.

FAQs zur Decarboxylierung von Cannabis

Wie lange muss man Cannabis decarboxylieren?

Cannabis sollte je nach Methode für 30 bis 45 Minuten im Backofen oder 1 bis 2 Stunden im Wasserbad oder Sous-Vide-Verfahren decarboxyliert werden, um sicherzustellen, dass das THCA vollständig in THC umgewandelt wird.

Bei welcher Temperatur decarboxyliert Cannabis?

Cannabis decarboxyliert am besten bei einer Temperatur zwischen 105°C und 120°C. Diese Temperatur reicht aus, um THCA in THC umzuwandeln, ohne dass dabei die Cannabinoide und Terpene zerstört werden.

Wie decarboxyliert man richtig?

Richtiges Decarboxylieren erfolgt durch das gleichmäßige Erhitzen von Cannabis bei einer stabilen Temperatur. Im Backofen wird es für 30 bis 45 Minuten bei 105°C bis 120°C erhitzt. Alternativ kann man ein Wasserbad oder Sous-Vide-Verfahren nutzen, um das Cannabis schonender und gleichmäßiger zu erhitzen.

Kann man frisches Cannabis decarboxylieren?

Ja, frisches Cannabis kann decarboxyliert werden. Allerdings sollte es vor dem Decarboxylieren getrocknet werden, um eine gleichmäßige Umwandlung von THCA in THC zu gewährleisten und um zu verhindern, dass das Wasser im frischen Cannabis die Decarboxylierung beeinträchtigt.

Ist Hasch schon decarboxyliert?

Haschisch ist genauso wie Cannabisblüten nicht von alleine decarboxyliert. Für den Einsatz in Esswaren oder Ölen muss es wie Cannabis erhitzt werden, um die vollständige Decarboxylierung sicherzustellen und die psychoaktiven Eigenschaften zu aktivieren.

Was passiert, wenn man Cannabis nicht decarboxyliert?

Wenn Cannabis nicht decarboxyliert wird, bleibt das THCA inaktiv und wird nicht in THC umgewandelt. Dadurch entfaltet das Cannabis nicht seine volle psychoaktive Wirkung, und die Wirksamkeit in Esswaren und Ölen wird stark reduziert.

Woher weiß man, wann die Decarboxylierung abgeschlossen ist?

Die Decarboxylierung ist abgeschlossen, wenn das Cannabis eine leicht gebräunte Farbe angenommen hat und ein erdiger Geruch zu riechen ist. Im Backofen dauert es in der Regel 30 bis 45 Minuten bei einer Temperatur von 105°C bis 120°C.

Bei welcher Temperatur Cannabis decarboxylieren?

Die optimale Temperatur für die Decarboxylierung liegt bei 105°C bis 120°C. Diese Temperatur gewährleistet eine vollständige Umwandlung von THCA in THC, ohne dass die Wirkstoffe im Cannabis zerstört werden.

Ist medizinisches Cannabis decarboxyliert?

Medizinisches Cannabis, das zur Inhalation (wie durch Rauchen oder Vaporisieren) verwendet wird, wird bei der Anwendung automatisch decarboxyliert. Allerdings muss medizinisches Cannabis für den Einsatz in Esswaren oder Tinkturen vor der Verarbeitung decarboxyliert werden, wenn es nicht bereits vorab decarboxyliert geliefert wird.

Was kann man mit decarboxyliertem Cannabis machen?

Decarboxyliertes Cannabis kann zur Herstellung von Esswaren, Ölen, Tinkturen, und Butter verwendet werden. Es kann auch direkt in Rezepten verwendet werden, um die psychoaktiven und therapeutischen Wirkungen zu erzielen.

Was bringt eine Decarboxylierung?

Die Decarboxylierung aktiviert das THC in Cannabis, was notwendig ist, um die psychoaktiven Effekte zu erzielen. Ohne diesen Prozess bleibt Cannabis weitgehend inaktiv und entfaltet nicht die gewünschte Wirkung.

Wie lange muss man Hasch decarboxylieren?

Haschisch sollte ähnlich wie Cannabis decarboxyliert werden. Im Backofen dauert dieser Prozess in der Regel 30 bis 45 Minuten bei einer Temperatur von 105°C bis 120°C.

Wie lange im Wasserbad decarboxylieren?

Im Wasserbad sollte Cannabis für 1 bis 2 Stunden bei einer konstanten Temperatur von etwa 95°C decarboxyliert werden, um eine gleichmäßige und vollständige Umwandlung von THCA in THC zu gewährleisten.

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