Cannabis Schädlinge: Erkennen, Bekämpfen und Vorbeugen
Cannabis ist zwar eine widerstandsfähige Pflanze, jedoch nicht immun gegen Schädlingsbefall. Schon kleine Fehler wie ungünstige Umweltbedingungen oder das Einbringen infizierten Pflanzenmaterials können ausreichen, um Schädlinge ins Grow-Zelt zu bringen. Mit diesem Ratgeber kannst du häufige Schädlinge kennenlernen, ihr Auftreten frühzeitig erkennen und sie wirksam bekämpfen oder sogar vorbeugen.
Inhaltsverzeichnis
Spinnmilben
Spinnmilben sind winzige Tierchen, meistens rötlich oder bräunlich gefärbt, die auf der Blattunterseite sitzen. Dort saugen sie Pflanzensaft und können in kurzer Zeit großen Schaden anrichten.
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⁉️ Warum bekommt die Pflanze Spinnmilben?
- Trockene, warme Luft (Temperaturen über 27 °C)
- Niedrige Luftfeuchtigkeit begünstigt ihre Vermehrung
- Spinnmilben können über Kleidung, befallene Pflanzen oder kontaminierte Erde eingeschleppt werden.
🔎 So erkennst du Spinnmilben
- Gelbe oder silbrig-helle Sprenkel auf den Blättern
- Feine Gespinste an Unterseiten oder zwischen Blättern und Stängel
- Glanzlose, sich verfärbende Blätter
⚔️ So bekämpfst du Spinnmilben
- Erhöhe die Luftfeuchtigkeit, indem du die Blätter regelmäßig mit Wasser besprühst
- Nutze biologische Mittel wie Neemöl oder Kaliseife
- Setze Raubmilben (Phytoseiulus persimilis) ein, die Spinnmilben fressen
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✔️So vermeidest du Spinnmilben
- Halte eine Luftfeuchtigkeit von 50–60 %
- Vermeide zu hohe Temperaturen und sorge für gute Luftzirkulation
- Kontrolliere regelmäßig insbesondere die Unterseiten der Blätter
🪲 Natürliche Nützlinge gegen Spinnmilben
Raubmilben wie Phytoseiulus persimilis oder Amblyseius californicus sind bei einem Indoor-Anbau sehr effektiv. Sie ernähren sich gezielt von Spinnmilben und halten den Befall in Schach. Dabei ist wichtig, dass die Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Grow-Raum zu den Bedürfnissen der Raubmilben passen (meist 20–25 °C und mindestens 50 % Luftfeuchtigkeit).
Thrips
Thrips sind längliche, meist hellbraune oder gelbliche Insekten, die ebenfalls den Pflanzensaft aussaugen. Sie reisen oft schon auf neuer Erde oder Stecklingen mit.
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⁉️ Warum bekommt die Pflanze Thrips?
- Ungenaue Kontrolle bei neuem Pflanzenmaterial
- Warme Temperaturen und niedrige Luftfeuchtigkeit
- Zugluft oder offen stehende Fenster können sie einschleppen
🔎 So erkennst du Thrips
- Silbrige, durchsichtige Flecken entlang der Blattadern
- Kleine, schwarze Kotpunkte auf den Blättern
- Winzige Insekten, die beim Berühren flüchten
⚔️ So bekämpfst du Thrips
- Stelle Gelbtafeln auf, um erwachsene Thrips anzulocken
- Besprühe die Blätter mit Neemöl oder biologischen Pyrethrum-Sprays
- Setze Nützlinge wie Florfliegenlarven oder räuberische Thrips-Arten ein
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✔️So vermeidest du Thrips
- Kontrolliere neu gekaufte Pflanzen oder Stecklinge gründlich
- Halte die Umgebung sauber, entferne Pflanzenreste
- Achte auf moderate Temperaturen und eine ausreichende Luftfeuchtigkeit
🪲 Natürliche Nützlinge gegen Thrips
Florfliegenlarven (Chrysoperla carnea) und Raubmilben (Amblyseius cucumeris) sind effektive Helfer gegen Thripse. Sie fressen sowohl Eier als auch Larven und reduzieren die Population nachhaltig. In einem Indoor-Setting kannst du die Nützlinge gezielt einsetzen, indem du sie auf die betroffenen Pflanzen streust. Achte darauf, dass du die Populationen nicht durcheinanderbringst und ihre Überlebensbedingungen (Temperatur, Feuchtigkeit) optimal bleiben.
Trauermücken
Trauermücken sind kleine, schwarze Fliegen, die in feuchten Böden leben. Ihre Larven beschädigen die Wurzeln der Pflanze.
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⁉️ Warum bekommt die Pflanze Trauermücken?
- Zu lange feuchtes Substrat oder Staunässe
- Verunreinigte Erde oder Töpfe
- Allgemeine Überwässerung
🔎 So erkennst du Trauermücken
- Kleine, schwarze Fliegen, die aus der Erde aufsteigen
- Larven im Substrat, die feine Wurzeln anknabbern
- Schlappe, langsam wachsende Pflanzen
⚔️ So bekämpfst du Trauermücken
- Trockne die oberste Erdschicht leicht ab
- Stelle Gelbtafeln auf, um erwachsene Fliegen zu fangen
- Setze Raubnematoden (Steinernema feltiae) gegen die Larven ein
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✔️So vermeidest du Trauermücken
- Verwende hochwertige und gegebenenfalls sterilisierte Erde
- Gieße moderat und vermeide Staunässe
- Reinige Töpfe und Arbeitsflächen gründlich
🪲 Natürliche Nützlinge gegen Trauermücken
Nematoden wie Steinernema feltiae greifen die Larven der Trauermücken an und töten sie ab. In einem Indoor-Grow kannst du die Nematoden einfach mit dem Gießwasser ausbringen. Stelle sicher, dass die Erde ausreichend feucht ist, damit sich die Nematoden bewegen können. Ebenso können Hypoaspis-Meilen (eine Raubmilbenart) unterstützend wirken.
Blattläuse
Blattläuse sind weichhäutige Insekten, die sich in Kolonien an jungen Trieben, Stängeln oder Blattunterseiten sammeln. Sie saugen Pflanzensaft und sondern Honigtau ab.
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⁉️ Warum bekommt die Pflanze Blattläuse?
- Einschleppen über Ameisen, die Blattläuse „melken“
- Übermäßig stickstoffhaltige Düngung, die besonders weiche Pflanzenteile schafft
- Offene Fenster oder direkte Nähe zu befallenen Pflanzen
🔎 So erkennst du Blattläuse
- Kleine, tropfenförmige Insekten in Grün, Gelb, Schwarz oder Rot
- Klebrige Stellen auf den Blättern (Honigtau)
- Verkrümmte, eingerollte oder verfärbte Blätter
⚔️ So bekämpfst du Blattläuse
- Spüle die Blätter gründlich mit Wasser ab
- Verwende biologische Spritzmittel wie Kaliseife oder Neemöl
- Setze Nützlinge wie Marienkäfer oder Florfliegenlarven ein
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✔️So vermeidest du Blattläuse
- Kontrolliere junge Triebe besonders sorgfältig
- Halte deine Pflanzen stabil und gesund, kränkliche sind anfälliger
- Achte auf ausgewogene Nährstoffverhältnisse, z.B. mittels Düngung
🪲 Natürliche Nützlinge gegen Blattläuse
Marienkäfer (Adalia bipunctata), Florfliegenlarven (Chrysoperla carnea) oder Schlupfwespen (Aphidius colemani) eignen sich, um Blattlauspopulationen gezielt zu verringern. Indoor kannst du sie meist in Form kleiner Kartonstreifen oder Röhrchen kaufen und direkt auf oder neben die befallenen Pflanzen setzen. Achte auf eine moderate Temperatur (rund 20–25 °C) und vermeide synthetische Spritzmittel, damit du die Nützlinge nicht gleich wieder abtötest.
Weiße Fliegen
Weiße Fliegen sind kleine Fluginsekten, die in Schwärmen auffliegen, wenn du die Pflanze berührst. Sie saugen Pflanzensaft und können Viren übertragen.
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⁉️ Warum bekommt die Pflanze Weiße Fliegen?
- Warme, trockene Luft und wenig Luftzirkulation
- Neue Stecklinge oder Pflanzen, die bereits befallen sind
- Offene Fenster, durch die sie ins Grow-Zelt gelangen
🔎 So erkennst du Weiße Fliegen
- Winzige, weiße Insekten, die an Blattunterseiten sitzen
- Gelbliche Flecken, verbräunte Blattstellen
- Klebriger Honigtau, der Schimmel begünstigen kann
⚔️ So bekämpfst du Weiße Fliegen
- Hänge Gelbtafeln auf, um erwachsene Insekten zu fangen
- Besprühe die Pflanzen mit Neemöl oder natürlichen Insektiziden
- Setze Schlupfwespen (Encarsia formosa) ein, die Eier und Larven parasitieren
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✔️So vermeidest du Weiße Fliegen
- Halte eine moderate Luftfeuchtigkeit (etwa 50–60 %)
- Sorge für gute Luftzirkulation
- Kontrolliere neue Stecklinge oder Pflanzen gründlich
🪲 Natürliche Nützlinge gegen Weiße Fliegen
Schlupfwespen (Encarsia formosa) sind die wirksamste biologische Methode im Indoor-Anbau gegen Weiße Fliegen. Sie parasitieren die Larven der Weißen Fliegen und verhindern deren Entwicklung. Zusätzliche Gelbtafeln können ergänzend eingesetzt werden, um die erwachsenen Tiere zu reduzieren. Achte allerdings darauf, dass du die Tafeln nicht in unmittelbarer Nähe zur Ausbringungsstelle der Nützlinge platzierst, damit sie sich nicht gegenseitig behindern.
Mehltau
Mehltau ist zwar kein Insekt, aber ein Pilzbefall, der häufig bei Cannabis auftritt. Er zeigt sich als weißlicher Belag auf Blättern und Stängeln.
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⁉️ Warum bekommt die Pflanze Mehltau?
- Zu hohe Luftfeuchtigkeit ohne ausreichende Frischluft
- Starke Temperaturschwankungen
- Mangelnde Hygiene im Grow-Bereich
🔎 So erkennst du Mehltau
- Weißlich-grauer, mehlartiger Belag auf den Blättern
- Blätter wirken matt und können sich kräuseln oder braun verfärben
- Befall breitet sich oft schnell auf benachbarte Pflanzen aus
⚔️ So bekämpfst du Mehltau
- Entferne stark befallene Blätter und entsorge sie sofort
- Lüfte deinen Grow-Bereich regelmäßig, reduziere zu hohe Luftfeuchtigkeit
- Besprühe die Pflanzen mit einem Bio-Fungizid wie z. B. kaliumbasierten Mitteln
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✔️So vermeidest du Mehltau
- Sorge für gute Luftzirkulation und moderate Luftfeuchte
- Vermeide es, Blätter zu oft nass zu machen, wenn kein rasches Abtrocknen gewährleistet ist
- Halte den Grow-Raum sauber und kontrolliere regelmäßig
🪲 Natürliche Nützlinge gegen Mehltau
Obwohl Mehltau ein Pilz und kein Insekt ist, kannst du ihn mit nützlichen Mikroorganismen bekämpfen. Trichoderma-Arten (sogenannte „Beneficial Fungi“) hemmen das Wachstum des Mehltaus und stärken das Wurzelsystem der Cannabispflanze. Indoor ist es wichtig, das Klima zu regulieren: Halte die Luftfeuchtigkeit nicht dauerhaft zu hoch und sorge für eine gute Luftzirkulation, damit sich Mehltau erst gar nicht ausbreitet.
Raupen und andere Schmetterlingslarven (Outdoor)
Gerade beim Outdoor-Anbau können Raupen, Mottenlarven oder andere Schmetterlingslarven an den Blättern und Stängeln fressen.
⁉️ Warum bekommt die Pflanze Raupen?
- Natürlicher Teil der Outdoor-Umgebung
- Fehlender Schutz (Netze, natürliche Feinde)
- Stark bewachsene, unübersichtliche Flächen rund um die Pflanzen
🔎 So erkennst du Raupen
- Angefressene Blätter und Stängel
- Kotkrümel auf den Blättern oder am Boden um die Pflanze
- Sichtbare Larven beim Durchsuchen der Blätter
⚔️ So bekämpfst du Raupen
- Sammle die Larven von Hand ab, wenn der Befall klein ist
- Setze biologische Mittel wie Bacillus thuringiensis ein
- Fördere natürliche Fressfeinde, z. B. Vögel oder Schlupfwespen
✔️So vermeidest du Raupen
- Spanne Netze über die Pflanzen, damit Falter sie nicht erreichen
- Halte die Umgebung frei von wild wuchernden Pflanzen
- Kontrolliere die Blätter regelmäßig, besonders bei feucht-warmen Wetterphasen
Allgemeine präventive Maßnahmen gegen Schädlinge
Schädlinge lassen sich bei Cannabispflanzen am besten durch ein gesundes Umfeld und gute Hygienemaßnahmen vermeiden. Wenn du diese Grundlagen beachtest, bleiben deine Cannabispflanzen insgesamt widerstandsfähiger gegen Schädlinge. Gesunde, robuste Pflanzen und eine sorgfältige Pflege sind die beste Vorsorge, um Schädlingsbefall effektiv zu verhindern.
Saubere Arbeitsumgebung
- Desinfiziere Töpfe, Scheren und andere Werkzeuge vor jedem Gebrauch.
- Entferne abgefallene Blätter und Pflanzenreste sofort, um Schädlingen und Pilzen keinen Nährboden zu bieten.
- Halte deinen Grow-Bereich (Indoor oder Outdoor) sauber und übersichtlich, damit du Veränderungen schnell bemerkst.
Quarantäne neuer Pflanzen und Stecklinge
- Setze frisch gekaufte oder getauschte Pflanzen niemals direkt zu deinen bestehenden Pflanzen, ohne sie vorher zu kontrollieren.
- Gib ihnen idealerweise ein paar Tage „Quarantäne“ an einem separaten Ort, um potenziellen Befall rechtzeitig zu entdecken.
Optimale Umweltbedingungen
- Achte auf die richtige Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Viele Schädlinge vermehren sich rasant bei Hitze und trockener Luft.
- Sorge für gute Belüftung, damit die Luft nicht stagniert und sich Schimmel oder Schädlinge nicht unbemerkt ausbreiten können.
- Kontrolliere regelmäßig pH-Werte und Nährstoffgaben, um die Pflanzen vital zu halten. Gesunde Pflanzen sind weniger anfällig für Befall.
Ausreichend Platz und gute Luftzirkulation
- Stelle die Töpfe nicht zu dicht zusammen, damit die Blätter nicht aneinanderreiben.
- Ein leichter Luftstrom durch Ventilatoren verhindert, dass sich Schädlinge und Pilzsporen leicht festsetzen können.
Regelmäßige Sichtkontrollen
- Überprüfe deine Pflanzen mindestens einmal pro Woche gründlich auf Schädlinge. Achte dabei besonders auf die Blattunterseiten und junge Triebe, da Schädlinge sich dort häufig zuerst ansiedeln.
- Erkennst du frühe Anzeichen eines Befalls (z. B. Verfärbungen, Fraßspuren oder winzige Insekten), kannst du sofort Gegenmaßnahmen ergreifen.
Vorbeugende biologische Mittel
- Eine Behandlung mit milden Präparaten wie Neemöl oder Kaliseife kann das Auftreten von Schädlingen erschweren.
- Wer Indoor anbaut, kann gelegentlich nützliche Räuber (etwa Raubmilben) in geringen Mengen einsetzen, um Schädlinge gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Vorsicht bei Düngung und Bewässerung
- Überdüngte Pflanzen mit starkem, weichem Gewebe sind oft ein Magnet für Schädlinge wie Blattläuse. Gieße und dünge also moderat und bedarfsorientiert.
- Vermeide Staunässe und sorge für einen gut durchlüfteten Boden, damit z. B. Trauermücken keinen idealen Lebensraum finden.
Produkte zur Schädlingsbekämpfung
In unserem Growshop bieten wir dir die passenden Produkte für eine umfassende Schädlingsbekämpfung.