Grow | 4. März 2025 | 0 Kommentare

Cannabis Mehltau: Erkennen, Bekämpfen, Vorbeugen

Mehltau gehört zu den häufigsten Pflanzenkrankheiten beim Anbau von Cannabis und kann im schlimmsten Fall ganze Ernten zerstören. Er zeigt sich als weißer, pudriger Belag auf den Blättern und kann im schlimmsten Fall die gesamte Pflanze zerstören. Besonders gefährlich ist, dass sich der Pilz rasch ausbreitet und benachbarte Pflanzen infizieren kann.

Dieser Ratgeber erklärt, wie Mehltau entsteht, wie man ihn zuverlässig erkennt, ihn effektiv bekämpft und welche Maßnahmen helfen, einem Befall vorzubeugen.

⁉️ Wie entsteht Mehltau bei Cannabis?

Mehltau wird durch verschiedene Pilzarten verursacht, die sich unter bestimmten Bedingungen besonders wohl fühlen. Die Hauptgründe für einen Befall sind:

  • Hohe Luftfeuchtigkeit: Ein feuchtes Klima fördert das Wachstum der Pilzsporen.
  • Schlechte Luftzirkulation: Stauende Luft unter den Blättern oder zwischen den Pflanzen begünstigt die Verbreitung.
  • Zu niedrige oder zu hohe Temperaturen: Pilze gedeihen besonders gut zwischen 15 und 27°C.
  • Pflanzenstress: Schwache oder gestresste Pflanzen, etwa durch Überdüngung, Wassermangel oder extreme Temperaturschwankungen, haben ein geschwächtes Immunsystem und sind daher anfälliger für Mehltau. 
  • Mangelnde Hygiene: Verunreinigte Werkzeuge oder alte Pflanzenreste können als Träger für Sporen dienen.

Um einen Befall von vornherein zu vermeiden, sollte man auf eine gute Luftzirkulation, kontrollierte Luftfeuchtigkeit und saubere Anbaubedingungen achten.

🔎 Cannabis Mehltau erkennen

Es gibt zwei Hauptarten von Mehltau, die sich unterschiedlich zeigen und verschieden bekämpft werden müssen:

Echter Mehltau

  • Weißer, mehliger Belag auf den Blättern, der sich leicht abwischen lässt
  • Oft beginnt der Befall an den oberen Blättern
  • Breitet sich auf Stiele und Blüten aus, falls unbehandelt
  • Im späteren Stadium vergilben Blätter und sterben ab
Cannabis Pflanze mit Mehltau

Falscher Mehltau

  • Unregelmäßige, gelbliche bis bräunliche Flecken auf den Blattoberseiten
  • Grauer bis violetter Pilzrasen auf der Blattunterseite
  • Entwickelt sich oft in feuchten Bedingungen mit wenig Luftbewegung
  • Verbreitet sich schnell und kann innerhalb weniger Tage massive Schäden verursachen

⚔️ Echten Cannabis Mehltau bekämpfen

Sobald Mehltau entdeckt wird, sollte schnell gehandelt werden, um die Ausbreitung zu stoppen.

  1. Befallene Blätter entfernen
    • Stark betroffene Pflanzenteile sofort abschneiden und entsorgen (nicht auf den Kompost, da die Sporen überleben und neue Pflanzen infizieren können).
  2. Natürliche Mittel anwenden
    • Backpulver-Mischung: 1 TL Backpulver mit 1 Liter Wasser mischen und die Pflanze besprühen. Das Backpulver erhöht den pH-Wert der Blattoberfläche und erschwert dem Pilz das Wachstum.
    • Milch-Wasser-Lösung: 40% Milch und 60% Wasser mischen und auf die Blätter sprühen. Die Milchsäurebakterien helfen, den Pilz zu bekämpfen indem sie antifungal wirken. Besonders effektiv ist dies als vorbeugende Maßnahme bevor ein Pilzbefall besteht.
    • Neemöl: Ein natürliches Fungizid, das gegen viele Pilzarten wirkt.
  3. Chemische Mittel als letzte Option
    • Spezielle Fungizide können in schweren Fällen helfen, sollten aber nur bei nicht-konsumierbaren Pflanzen verwendet werden.
  4. Raumbedingungen optimieren
    • Luftfeuchtigkeit um die Pflanze unter 50% halten. Idealerweise zwischen 40-45%, da Mehltau sich in hoher Luftfeuchtigkeit über 45 % schnell ausbreitet.
    • Luftzirkulation verbessern, z. B. durch Ventilatoren oder Abluftsysteme
    • Temperatur im optimalen Bereich halten

✔️ Cannabis Mehltau vorbeugen

Vorbeugung ist der beste Schutz gegen Mehltau. Hier sind die wichtigsten Maßnahmen:

  • Luftzirkulation verbessern: Ventilatoren oder Abluftsysteme verhindern, dass sich feuchte Luft staut. Siehe unsere Growboxen.
  • Richtige Bewässerung: Blätter nicht direkt benetzen, um Feuchtigkeit auf der Oberfläche zu vermeiden.
  • Luftfeuchtigkeit kontrollieren: Besonders während der Blühtephase sollte die Luftfeuchtigkeit unter 50% gehalten werden.
  • Ausreichender Pflanzabstand: Zu dichte Pflanzen blockieren den Luftstrom und fördern Schimmel.
  • Regelmäßige Kontrollen: Pflanzen sollten täglich auf erste Anzeichen von Mehltau untersucht werden.
  • Hygiene einhalten: Werkzeuge, Töpfe und Anbauflächen sauber halten, um Sporen zu minimieren.

Fragen und Antworten zu Mehltau

Kann man Cannabispflanzen mit Mehltau noch rauchen?

Nein, das Rauchen von mit Mehltau befallenen Cannabispflanzen ist nicht empfehlenswert. Mehltau ist ein Pilz, dessen Sporen gesundheitsschädlich sein können, insbesondere für die Atemwege. Beim Rauchen werden die Sporen eingeatmet, was zu Reizungen, allergischen Reaktionen oder sogar ernsthaften Lungenproblemen führen kann. Besonders für Menschen mit Asthma oder geschwächtem Immunsystem besteht ein erhöhtes Risiko. Selbst wenn der Mehltau optisch entfernt wird, können mikroskopisch kleine Reste auf den Blüten verbleiben. Wer sichergehen möchte, sollte befallene Pflanzen nicht konsumieren.

Wie sieht Mehltau bei Cannabis aus?

Mehltau zeigt sich zunächst als feiner, weißlicher bis gräulicher, mehlartiger Belag auf den Blättern, vor allem auf den oberen Blattflächen. Mit der Zeit breitet er sich aus, wird dichter und kann die gesamte Pflanze bedecken. In späteren Stadien vergilben die Blätter, sterben ab und fallen ab. Echter Mehltau lässt sich oft leicht mit den Fingern abwischen, während falscher Mehltau meist auf der Unterseite der Blätter wächst und sich schwerer entfernen lässt. Falscher Mehltau hinterlässt oft gelbliche bis bräunliche Flecken auf der Blattoberseite.

Kann Mehltau wieder verschwinden?

Ja, mit der richtigen Behandlung kann Mehltau bekämpft werden, allerdings nicht von selbst. Ohne Maßnahmen wird sich der Pilz weiter ausbreiten und die Pflanze immer stärker schwächen. Die effektivsten Methoden zur Bekämpfung sind das Entfernen befallener Pflanzenteile, die Anwendung natürlicher Fungizide (wie Backpulver, Milch-Wasser-Lösungen oder Neemöl) und eine Verbesserung der Umweltbedingungen. Sobald die Ursachen – wie zu hohe Luftfeuchtigkeit oder schlechte Luftzirkulation – beseitigt sind, kann das Risiko einer erneuten Infektion stark reduziert werden.

Wie entfernt man Mehltau?

Die effektivste Methode besteht aus mehreren Schritten:
1) Befallene Pflanzenteile entfernen – Stark betroffene Blätter sollten sofort entfernt und entsorgt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Entsorgen Sie diese jedoch nicht in der Nähe der Pflanzen oder im Kompost, da Sporen über die Luft neue Pflanzen infizieren können.
2) Natürliche Mittel anwenden – Sprühmittel wie Backpulverlösungen (1 TL auf 1 Liter Wasser), eine Mischung aus 40% Milch und 60% Wasser oder Neemöl können helfen, den Pilz zu bekämpfen. Diese Mittel sollten alle paar Tage aufgetragen werden, bis keine Anzeichen mehr sichtbar sind.
3) Luftzirkulation verbessern – Der Pilz gedeiht in feuchten, stehenden Luftschichten. Durch den Einsatz von Ventilatoren oder Abluftsystemen wird die Luftbewegung verbessert und das Wachstum des Pilzes erschwert.
4) Luftfeuchtigkeit senken – Eine relative Luftfeuchtigkeit von unter 50% erschwert es dem Mehltau, sich weiter auszubreiten.

Wie entsteht Mehltau im Growzelt?

Im Growzelt sind die Bedingungen oft ideal für Mehltau: hohe Luftfeuchtigkeit, Wärme und wenig Luftbewegung. Besonders problematisch wird es, wenn die Pflanzen zu dicht stehen, sodass zwischen ihnen kaum Luft zirkulieren kann. Ein weiterer Faktor ist schlechte Hygiene – nicht gereinigte Werkzeuge oder Pflanzenteile vom letzten Durchgang können Sporen enthalten, die sich erneut ausbreiten. Auch Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht begünstigen die Kondensation von Feuchtigkeit, die sich auf den Blättern absetzt und das Pilzwachstum fördert.

Ist Mehltau ansteckend?

Ja, Mehltau breitet sich schnell auf andere Pflanzen aus. Seine Sporen können durch die Luft, Berührung oder verunreinigte Werkzeuge übertragen werden. Besonders gefährlich ist dies in geschlossenen Systemen wie Growzelten, wo eine Pflanze nach der anderen infiziert werden kann. Sobald Mehltau entdeckt wird, sollten betroffene Pflanzen von den gesunden separiert werden, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.

Hilft Backpulver gegen Mehltau?

Ja, Backpulver ist ein bewährtes Hausmittel gegen Mehltau. Eine Lösung aus 1 Teelöffel Backpulver pro Liter Wasser kann auf die betroffenen Pflanzenteile gesprüht werden. Das Natron im Backpulver verändert den pH-Wert der Blattoberfläche, sodass der Pilz dort nicht mehr wachsen kann. Diese Methode funktioniert gut bei leichtem Befall und als vorbeugende Maßnahme.

Wie schädlich ist Mehltau für den Menschen?

Mehltau ist in der Regel nicht extrem gefährlich für gesunde Menschen, aber er kann Atemwegsprobleme verursachen, insbesondere bei Allergikern oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Beim Einatmen der Sporen kann es zu Reizungen der Atemwege, Husten oder allergischen Reaktionen kommen. Beim Umgang mit befallenen Pflanzen sollte man daher möglichst eine Maske tragen, um eine Inhalation der Sporen zu vermeiden.

Was passiert, wenn Mehltau nicht behandelt wird?

Wird Mehltau nicht behandelt, breitet er sich immer weiter aus. Zuerst befällt er die Blätter, dann die Stiele und Blüten. Die Pflanze wird zunehmend geschwächt, da die Photosynthese gestört wird. Am Ende sterben die Blätter ab, die Pflanze wächst langsamer oder geht ganz ein. In fortgeschrittenen Fällen kann ein starker Befall die gesamte Ernte unbrauchbar machen.

Welches Hausmittel hilft gegen Mehltau?

Es gibt mehrere wirksame Hausmittel:
Milch-Wasser-Mischung (40:60) – Die Milchsäurebakterien bekämpfen den Pilz auf natürliche Weise.
Backpulverlösung – Erhöht den pH-Wert der Blätter, sodass Mehltau schlechter wachsen kann.
Neemöl – Hat antifungale Eigenschaften und kann helfen, Mehltau zu bekämpfen.
Knoblauch- oder Zwiebeltee – Die enthaltenen Schwefelverbindungen haben eine fungizide Wirkung.

Kann man Mehltau mit Spülmittel bekämpfen?

Nein, Spülmittel allein ist nicht wirksam gegen Mehltau. Es kann jedoch als Netzmittel in Kombination mit anderen Lösungen (wie Backpulver oder Neemöl) verwendet werden, um die Verteilung auf den Blättern zu verbessern.

Kann man Mehltau mit Essig bekämpfen?

Ja, Essig hat eine antifungale Wirkung, sollte aber nur verdünnt angewendet werden (1 Teil Essig auf 10 Teile Wasser). Zu hohe Konzentrationen können die Pflanze schädigen.

Kann man mit Natron Mehltau bekämpfen?

Ja, Natron ist ein gutes Hausmittel gegen Mehltau. Eine Lösung aus 1 TL Natron auf 1 Liter Wasser kann auf die Pflanzen gesprüht werden. Ähnlich wie Backpulver verändert Natron den pH-Wert der Blattoberfläche und macht es dem Pilz schwer, sich weiter auszubreiten.

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