Cannabis fermentieren: So einfach geht es!
Das Fermentieren von Cannabis ist der entscheidende Schritt nach der Ernte und dem Trocknen, um das volle Aroma und die Qualität der Blüten herauszubringen. Dabei handelt es sich um einen natürlichen Prozess, bei dem Feuchtigkeit, Luftfeuchtigkeit und Temperatur kontrolliert werden, um das volle Potenzial des Cannabis herauszukitzeln. Die Fermentation ist also ein essentieller Schritt, um das Cannabis für den Konsum nutzbar zu machen, da sie die Potenz erhöht und das Aroma optimiert.
In Kombination mit dem richtigen Trocknen entsteht ein hochwertiges Endprodukt, das lange gelagert werden kann.
Wenn du mehr zum Trocknen erfahren möchtest, findest du hilfreiche Tipps in unserem Trocknen-Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Warum fermentieren?
Das Fermentieren ist ein sehr wichtiger Schritt im Cannabisanbau, da er über die Qualität des Endproduktes entscheidet. Ohne Fermentation bleibt oft ein ungewollter, grasiger Geschmack bestehen, da Pflanzenmaterial noch viel Chlorophyll enthält. Der Fermentationsprozess baut dieses Chlorophyll sowie überschüssige Zucker ab und verfeinert die Aromen.
Vorteile der Fermentation
- Intensiver Geschmack: Terpene, die für den Geruch und Geschmack des Cannabis verantwortlich sind, entfalten sich erst richtig durch die Fermentation. Wer auf voll ausgeprägte Aromen Wert legt, greift daher ausschließlich zu fermentiertem Cannabis – alles andere gilt mittlerweile als ungewöhnlich.
- Besseres Raucherlebnis: Die Fermentation reduziert scharfe Noten und Reizstoffe.
- Optimierte Potenz: Cannabinoide wie THC und CBD sind besser bioverfügbar.
- Längere Haltbarkeit: Fermentiertes Cannabis lässt sich sicherer lagern, ohne dass sich Schimmel bildet.
- Weniger Chlorophyll: Der Prozess entfernt den grasigen Beigeschmack und gibt dem Cannabis eine glatte, angenehme Note.
Richtiges Trocknen vor dem Fermentieren
Das Trocknen des Cannabis ist entscheidend und legt den Grundstein für eine erfolgreiche Fermentation. Zu feuchtes oder zu trockenes Material kann die Fermentation erschweren oder sogar verhindern. Eine detaillierte Anleitung findest du in unserem Artikel Cannabis Trocknen.
Methoden der Cannabis-Fermentation
Es gibt verschiedene Methoden, wie du Cannabis fermentieren kannst. Die gängigsten sind die Fermentation im Beutel und die Fermentation im Glasgefäß. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile, und es hängt von deinen Vorlieben und den zur Verfügung stehenden Materialien ab, welche Methode du wählst.
Cannabis fermentieren im normalen Beutel
- Ablauf: Nutze luftdichte Plastikbeutel, um das Cannabis darin zu lagern. Die Luftfeuchtigkeit sollte idealerweise bei 62% liegen.
- Lüften: Öffne die Beutel einmal täglich für ein paar Minuten, um frische Luft hereinzulassen und überschüssige Feuchtigkeit entweichen zu lassen.
- Dauer: Diese Methode dauert in der Regel 2-4 Wochen, je nach gewünschtem Endergebnis.
Curing auch ohne manuelles Burping
Beim Curing bieten die TerpLoc einen erheblichen Vorteil, da sie das manuelle „Burping“, also das regelmäßige Öffnen der Behältnisse zur Freisetzung von Feuchtigkeit und Gasen, überflüssig macht. Das bedeutet, dass man auch sorgenlos curen kann, wenn man nicht dauerhaft zu Hause ist. Diese fast schon revolutionäre Lösung ist eine Innovation im Bereich des Cannabis-Curings und der Lagerung, die herkömmliche Methoden wie einfache Tüten, Vakuumverpackungen oder Glasbehälter deutlich übertrifft. Die Beutel halten nämlich die relative Feuchtigkeit von alleine konstant auf einem Niveau von 58 – 62 %, was ideal für den Reifeprozess der Cannabisblüten ist. Mit TerpLoc Beuteln wird der Curing-Prozess somit einfacher und weniger fehleranfällig, was besonders für sowohl Anfänger als auch erfahrene Anbauer von Vorteil ist. Der Hype rund um TerpLoc spiegelt sich auch in der hohen Nachfrage und positiven Rückmeldungen aus der Grower-Community wider.
Cannabis fermentieren im Glasgefäß
- Ablauf: Lagere das getrocknete Cannabis in verschließbaren Glasgefäßen an einem kühlen und dunklen Ort.
- Burping: Öffne die Gläser jeden Tag für 10-15 Minuten und bewege die Blüten innerhalb des Glas. So kommt überall frische Luft an die Blüten, um die Feuchtigkeit zu regulieren und Schimmelbildung zu vermeiden.
- Dauer: Die Glasfermentation kann länger dauern und wird in der Regel 4-6 Wochen durchgeführt. Viele Cannabis-Enthusiasten gehen sogar so weit, dass sie Cannabis nicht rauchen, es sei denn, es ist mindestens 2 Monate fermentiert.
Dauer der Fermentation
Die Dauer hängt von der gewünschten Qualität und dem bevorzugten Geschmack ab. Hier einige Optionen:
- Kurzzeit-Fermentation (1-2 Wochen): Gut für den schnellen Gebrauch, jedoch weniger Aroma und Potenz.
- Standard-Fermentation (4-8 Wochen): Diese Zeitspanne ist ideal, um die gewünschten Effekte zu erzielen.
- Langzeit-Fermentation (3-6 Monate): Bietet das feinste Aroma und das angenehmste Raucherlebnis, ist jedoch sehr zeitaufwendig. Diese Methode ist für wahre Cannaisseure, die ausschließlich auf High End Produkte setzen.
Das passiert beim Fermentieren
Fermentation ist ein natürlicher Prozess, bei dem organische Materialien – in diesem Fall Cannabis – unter kontrollierten Bedingungen „reifen“. Diese Reifung ähnelt den Prozessen, die auch bei der Herstellung von Lebensmitteln wie Käse, Sauerkraut oder Tabak stattfinden. Ziel der Fermentation ist es, die chemische Zusammensetzung des Cannabis zu verändern, um den Geschmack, das Aroma und die Qualität zu verbessern. Im Folgenden erklären wir dir, was während dieses Prozesses genau passiert und warum er für die Qualität des Cannabis wichtig ist.
Abbau von Chlorophyll und Zucker
Wenn Cannabis geerntet wird, enthält es viel Chlorophyll, das für die grüne Farbe und den „grasigen“ Geschmack verantwortlich ist. Chlorophyll ist nützlich für die Pflanze während des Wachstums, aber im Endprodukt wird es als eher unangenehm empfunden.
Während der Fermentation wird das Chlorophyll abgebaut. Dies geschieht durch die Aktivität von Mikroorganismen, die bestimmte Enzyme freisetzen und so das Chlorophyll und andere pflanzliche Bestandteile zersetzen. Dieser Abbau ist wichtig, weil er das Cannabis weniger scharf macht und den unangenehmen, grasigen Geschmack reduziert. Gleichzeitig zersetzen diese Mikroorganismen auch überschüssige Zucker und Stärke, die noch in der Pflanze vorhanden sind. Dies verhindert eine mögliche Gärung und Schimmelbildung, die beim Lagern von unfermentiertem Cannabis auftreten könnten.
Entwicklung von Terpenen
Terpene sind die Aromastoffe, die für den typischen Geruch und Geschmack des Cannabis verantwortlich sind. Sie bestimmen, ob ein Strain eher fruchtig, würzig oder erdig riecht und schmeckt. Während des Fermentierens entfalten sich diese Terpene optimal, da der Abbau von Chlorophyll und Zucker den Terpenen mehr Raum gibt, sich voll zu entwickeln.
Das Ergebnis ist ein besseres Aroma und ein vollerer Geschmack. Fermentiertes Cannabis hat eine feinere und ausgewogenere Geschmacksnote, da störende Stoffe abgebaut werden und die Terpene besser zur Geltung kommen.
Verbesserung der Cannabinoide
Cannabinoide sind die Wirkstoffe im Cannabis, die für die Effekte wie Entspannung oder Euphorie verantwortlich sind – dazu gehören zum Beispiel THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). Durch die Fermentation werden die Cannabinoide stabiler und besser verfügbar. Während des Fermentationsprozesses können sich die Cannabinoide optimal weiterentwickeln und oxidieren. Dies führt dazu, dass die Substanzen im Körper effektiver aufgenommen werden können, was die Wirkung verstärkt.
Fermentiertes Cannabis ist also oft potenter und hat eine angenehmere Wirkung, da die Cannabinoide durch die Fermentation in eine bekömmlichere und stabilere Form übergehen.
Reduzierung von Reizstoffen
Frisches Cannabis kann bei Konsum scharf und kratzig im Hals sein. Das liegt an verschiedenen Pflanzenstoffen, die beim Abbrennen Dämpfe und Rauch erzeugen, die die Atemwege reizen können. Ein wichtiger Vorteil der Fermentation ist, dass diese Reizstoffe durch den Abbauprozess reduziert werden. Die Fermentation „glättet“ das Produkt, macht es milder und angenehmer beim Rauchen oder Verdampfen.
Indem Chlorophyll und andere störende Verbindungen abgebaut werden, entsteht ein Rauch, der weniger im Hals kratzt und die Lunge weniger reizt. Das bedeutet, dass das Cannabis nach der Fermentation weicher und genießbarer ist.
Schutz vor Schimmel und längere Haltbarkeit
Da bei der Fermentation überschüssige Feuchtigkeit entweicht und Zuckerstoffe abgebaut werden, wird das Cannabis widerstandsfähiger gegen Schimmelbildung. Feuchtigkeit und Zucker sind ideale Nährböden für Schimmel, und der Abbau dieser Stoffe während der Fermentation bedeutet, dass das Cannabis sicherer gelagert werden kann. Dies verlängert die Haltbarkeit des Cannabis, sodass es auch nach Monaten oder sogar Jahren noch in hoher Qualität konsumiert werden kann.
Fragen und Antworten zum Fermentieren von Cannabis
Durch die Fermentation wird das Cannabis auf mehreren Ebenen verbessert. Es baut das Chlorophyll ab, das sonst einen scharfen, grasigen Geschmack hinterlassen würde, und macht das Endprodukt angenehmer im Geschmack. Terpene – die für Geruch und Geschmack verantwortlich sind – entfalten sich besser und sorgen für ein volles, aromatisches Erlebnis. Zudem wird die Potenz optimiert, da Cannabinoide, wie THC und CBD, besser verfügbar und effizienter im Körper aufgenommen werden können. Fermentiertes Cannabis ist zudem länger haltbar und lässt sich sicherer lagern, da durch die Fermentation die Bildung von Schimmelpilzen gehemmt wird.
Die Dauer variiert stark und hängt von der gewünschten Qualität und Methode ab. Für eine Kurzzeit-Fermentation, die das Cannabis schnell gebrauchsfertig macht, sind etwa 1-2 Wochen ausreichend, wobei die Qualität im Vergleich zu einer längeren Fermentation weniger intensiv ist. Eine Standard-Fermentation dauert meist 4-8 Wochen und bietet einen guten Kompromiss zwischen Aroma und Effizienz. Die Langzeit-Fermentation, die 3-6 Monate dauern kann, bringt die besten Ergebnisse, da sie dem Cannabis Zeit gibt, alle Aromen und die volle Wirkung optimal zu entwickeln. Diese Methode ist jedoch nur für geduldige Anwender geeignet, die das volle Potenzial ihrer Blüten ausschöpfen wollen.
Um eine optimale Fermentation zu erreichen, sollte das Cannabis regelmäßig gelüftet werden, um überschüssige Feuchtigkeit zu entlassen und Schimmelbildung zu vermeiden. Beim Fermentieren im Glasgefäß ist es ideal, die Gläser in den ersten zwei Wochen einmal täglich für etwa 10-15 Minuten zu öffnen, um überschüssige Feuchtigkeit entweichen zu lassen und frische Luft hereinzulassen. Manche Grower empfehlen jedoch, die Gläser mehrmals täglich, aber jeweils nur kurz zu öffnen. Diese Methode ermöglicht eine präzisere Kontrolle der Feuchtigkeit und kann Schimmelbildung noch effektiver vorbeugen, da das Pflanzenmaterial regelmäßig belüftet wird, ohne dass zu viel Luftfeuchtigkeit entweicht.
Generell gilt: Je feuchter das Cannabis zu Beginn ist, desto häufiger sollten die Gläser geöffnet werden, um ein optimales Feuchtigkeitsniveau aufrechtzuerhalten. Sobald das Cannabis etwas trockener wird – meist nach den ersten zwei Wochen – reicht es oft aus, die Gläser alle zwei bis drei Tage für kurze Zeit zu lüften. Ein Hygrometer kann dabei helfen, die Luftfeuchtigkeit im Glas im Auge zu behalten und zu verhindern, dass sie zu stark ansteigt. Beim Fermentieren im Beutel reicht es aus, täglich für wenige Minuten zu lüften. Dieser Vorgang ist essenziell, um eine stabile Luftfeuchtigkeit zu erhalten und Schimmelbildung zu verhindern.
Im Verlauf der Fermentation verändert sich der Geruch von Cannabis. Anfangs dominiert ein grasiger, pflanzlicher Geruch aufgrund des verbleibenden Chlorophylls und pflanzlicher Verbindungen. Mit fortschreitender Fermentation wird der Geruch intensiver und „tiefer“, da die Terpene – die aromatischen Verbindungen des Cannabis – besser zur Geltung kommen. Der Geruch wird meist erdiger und kann fruchtige, würzige oder sogar scharfe Noten annehmen, abhängig von der Cannabissorte. Dieser Geruch ist ein gutes Zeichen für die Qualität und zeigt an, dass der Fermentationsprozess wie gewünscht verläuft.
Für eine erfolgreiche Fermentation ist eine konstante Luftfeuchtigkeit entscheidend. Idealerweise liegt diese zwischen 60% und 65%. Diese Feuchtigkeit sorgt dafür, dass die Mikroorganismen aktiv bleiben und das Chlorophyll sowie überschüssige Zucker abbauen können, ohne dass das Cannabis schimmelt. Um die Luftfeuchtigkeit zu kontrollieren, werden oft spezielle Feuchtigkeitsbeutel oder Boveda-Packs verwendet, die sich im Glas oder Beutel platzieren lassen. Ein Hygrometer ist hilfreich, um die Luftfeuchtigkeit im Auge zu behalten und gegebenenfalls anzupassen.
Ja, Cannabis kann tatsächlich zu lange fermentiert werden. Nach etwa 6 Monaten zeigt das Produkt keine nennenswerten Verbesserungen mehr, und eine fortlaufende Fermentation kann die Aromen und die Potenz sogar negativ beeinflussen. Die Terpene beginnen sich langsam abzubauen, was die Intensität des Aromas und die Wirkung verringert. Eine längere Fermentation kann das Cannabis zu trocken machen und das Raucherlebnis unangenehm gestalten. Das Ziel ist eine optimale Dauer, bei der Geschmack und Potenz auf ihrem Höhepunkt sind.
Ja, Cannabisblätter können fermentiert werden, allerdings unterscheiden sie sich in Qualität und Wirkung deutlich von den Blüten. Blätter enthalten weniger Cannabinoide und Terpene, weshalb das Endprodukt oft weniger aromatisch und potent ist. Viele nutzen fermentierte Blätter dennoch als Tabakersatz oder zur Herstellung von Cannabisbutter und -öl, da der Fermentationsprozess auch bei Blättern den Geschmack verbessert. Für den reinen Konsum empfehlen sich jedoch die Blüten, da diese die höchsten Anteile der Wirkstoffe aufweisen.
Durch die Fermentation verliert das Cannabis meist zwischen 10-15% seines ursprünglichen Gewichts. Dieser Gewichtsverlust entsteht durch den Abbau von Zucker, Chlorophyll und Feuchtigkeit im Pflanzenmaterial. Besonders in den ersten zwei Wochen ist dieser Verlust merkbar. Bei einer längeren Fermentation stabilisiert sich das Gewicht jedoch, sobald der Großteil der überschüssigen Feuchtigkeit entweicht und die Zellen des Pflanzenmaterials abgebaut sind.
Es gibt einige Ähnlichkeiten zwischen der Fermentation von Cannabis und Tabak, da beide Prozesse darauf abzielen, das Produkt durch den Abbau von Chlorophyll und Zucker geschmacklich zu verbessern. Jedoch gibt es auch Unterschiede: Tabak wird oft bei höheren Temperaturen und über einen längeren Zeitraum fermentiert, was bei Cannabis nicht ratsam ist, da dies die empfindlichen Cannabinoide und Terpene zerstören könnte. Die Fermentation von Cannabis ist schonender und erfordert eine präzise Kontrolle der Luftfeuchtigkeit und Temperatur.