Grow | 22. August 2024 | 2 Kommentare

Cannabis Anbau mit Tomatenerde: Warum das keine gute Idee ist

Beim Anbau von Cannabis ist die Wahl der richtigen Erde von entscheidender Bedeutung. Während Tomatenerde, sowie auch Kokosfasern, Perlit, Tongranulat, Vermiculit oder Wurmhummusoft als praktikable Option angesehen werden, gibt es spezialisierte Cannabiserde, die gezielt auf die Bedürfnisse der Cannabispflanzen abgestimmt ist. In diesem Artikel vergleichen wir die Nährstoffverteilung in Tomatenerde und spezieller Cannabiserde, um die besten Bedingungen für den erfolgreichen Cannabisanbau zu schaffen.

Vorab können wir schon empfehlen: Cannabis Dünger ist im Verlauf des Anbaus unbedingt notwendig! Die Nährstoffe in Tomatenerde selbst reichen nicht für den Anbau von Cannabis über mehrere Wochen aus.

👉 Mehr zu Erde findest du im Ratgeber: Cannabis anpflanzen, die richtige Erde für den Anbau

Nährstoffverteilung in Tomatenerde

Tomatenerde ist vorgedüngt und darauf ausgelegt, den Bedürfnissen von Tomatenpflanzen gerecht zu werden, die ähnliche, aber nicht identische Anforderungen wie Cannabispflanzen haben. Typischerweise enthält Tomatenerde die folgenden Nährstoffe:

  • Stickstoff (N): Unterstützt das vegetative Wachstum (Blätter und Stängel). Typisch: 1-2%
  • Phosphor (P): Fördert die Wurzelentwicklung und Blütenbildung. Typisch: 0,5-1%
  • Kalium (K): Stärkt die allgemeine Pflanzengesundheit und Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten. Typisch: 1-2%
  • Calcium (Ca): Wichtig für die Zellwandstruktur und Pflanzenstärke.
  • Magnesium (Mg): Zentral für die Photosynthese (Chlorophyllproduktion).
  • Spurenelemente: Eisen, Mangan, Zink, Kupfer, Bor und Molybdän in kleineren Mengen.

Nährstoffverteilung in spezieller Cannabiserde

Speziell für Cannabis entwickelte Erde ist  vorgedüngt und somit für spezifisch für Cannabispflanzen optimiert, um die Bedürfnisse in den verschiedenen Wachstumsphasen zu erfüllen. Typischerweise enthält diese Erde:

  • Stickstoff (N): Unterstützt das vegetative Wachstum, aber in abgestimmten Mengen, um Überdüngung zu vermeiden. Typisch: 2-4%
  • Phosphor (P): Besonders wichtig für die Blütephase und die Entwicklung von Blüten und Harz. Typisch: 1-3%
  • Kalium (K): Unterstützt die Blütenentwicklung und die allgemeine Pflanzengesundheit. Typisch: 2-5%
  • Calcium (Ca): Wichtig für die Struktur der Pflanze und die Nährstoffaufnahme.
  • Magnesium (Mg): Zentral für die Photosynthese und das grüne Blattwachstum.
  • Spurenelemente: Optimierte Mengen an Eisen, Mangan, Zink, Kupfer, Bor und Molybdän.

Hier findest du alles weitere zur Verwendung der richtigen Erde für den Anbau von Cannabis.

 Vergleich: Tomatenerde vs. Cannabiserde

  • Stickstoff (N): Cannabiserde enthält tendenziell höhere Stickstoffmengen für die vegetative Phase, um kräftiges Blattwachstum zu fördern. Tomatenerde (1-2%) vs. Cannabiserde (2-4%). Cannabis benötigt besonders in der vegetativen Phase mehr Stickstoff für kräftiges Wachstum.
  • Phosphor (P): In der Blütephase benötigt Cannabis mehr Phosphor als Tomaten, daher ist dieser in der speziellen Cannabiserde oft höher dosiert. Tomatenerde (0,5-1%) vs. Cannabiserde (1-3%). In der Blütephase braucht Cannabis mehr Phosphor zur Blüten- und Harzentwicklung.
  • Kalium (K): Cannabis hat einen hohen Bedarf an Kalium, besonders während der Blütephase, was in der speziellen Erde berücksichtigt wird.Tomatenerde (1-2%) vs. Cannabiserde (2-5%). Kalium ist für die Blüte und allgemeine Gesundheit essentiell und wird in höheren Mengen benötigt.
  • Calcium (Ca) und Magnesium (Mg): Beide Erden enthalten diese Nährstoffe, aber die Menge und das Verhältnis können in Cannabiserde besser auf die spezifischen Bedürfnisse der Pflanze abgestimmt sein. Beide sind in Tomatenerde enthalten, aber Cannabiserde hat oft optimal abgestimmte Mengen.
  • Spurenelemente: In Cannabiserde sind die Spurenelemente oft in optimalen Mengen und Verhältnissen vorhanden, um Mangelerscheinungen vorzubeugen und die Pflanzengesundheit zu maximieren.

Dünger ist nötig, wie bei jeder anderen Erde

Zusätzlicher Dünger ist notwendig, da Tomatenerde nicht alle spezifischen Bedürfnisse von Cannabis vollständig deckt, insbesondere während der Blütephase. Allerdings besteht hier auch die Gefahr der Überdüngung mit einem oder mehreren Düngerbestandteilen, da die Tomatenerde auch schon gewisse Nährstoffe enthält, die aber eben nicht auf Cannabispflanzen abgestimmt sind. Hier sind einige Empfehlungen:

  1. Vegetative Phase: Ergänze mit stickstoffreichem Dünger.
  2. Blütephase: Verwende Dünger mit hohem Phosphor- und Kaliumgehalt.
  3. Calcium und Magnesium: Ein ausgewogener Cal-Mag-Dünger kann hilfreich sein.

Auch wenn dies erstmal einfach klingt, kann man nicht wahllos irgendeinen Dünger mit den jeweiligen Nährstoffen wählen. Ohne die einzelnen Nährstoffe aufeinander abzustimmen, wird es nämlich dennoch nur zu mäßigen Ergebnissen kommen. 

Fazit

Während Tomatenerde eine brauchbare Basis für den Cannabisanbau sein kann, bietet spezielle Cannabiserde eine präzisere Nährstoffverteilung, die auf die besonderen Bedürfnisse von Cannabispflanzen abgestimmt ist. Dies kann zu besserem Wachstum, höheren Erträgen und gesünderen Pflanzen führen. Wenn du Tomatenerde verwendest, solltest du die Nährstoffversorgung sorgfältig überwachen und bei Bedarf ergänzen, um optimale Bedingungen für deine Cannabispflanzen zu gewährleisten.

Für die besten Ergebnisse mit minimalem Aufwand empfehlen wir, entweder einen Light Mix zusammen mit mineralischen Düngern nach Schema zu verwenden oder einen Super Soil (vorgedüngtes Substrat, das ideal für Cannabis ist) anzumischen und nur noch mit Wasser zu gießen. [hier findest du das richtige Produkt] Diese Methoden bieten eine ausgewogene Nährstoffversorgung und vereinfachen die Pflege der Pflanzen erheblich.

Indem du die spezifischen Anforderungen deiner Cannabispflanzen berücksichtigst und die richtige Erde auswählst, legst du den Grundstein für einen erfolgreichen und produktiven Anbau.

2 Kommentare

  1. Vielen Dank für die sehr ausführlichen und hilfreichen Infos.
    Eine für mich wichtige Frage ist allerdings nicht angesprochen worden: ist der Prozess des Aushärtens auch dann erforderlich, wenn man ausschließlich Extrakte herstellen möchte?
    Gute Zeit!
    J. Flieger

    1. Hallo Johann,

      vielen Dank für deinen Kommentar und schön zu hören, dass unser Artikel hilfreich war für dich.

      Curing oder Aushärten ist für die Herstellung von Extrakten nicht unbedingt erforderlich. Allerdings hängt der korrekte Umgang mit dem Cannabis sehr stark davon ab welche Art von Extrakt du herstellen willst. Bei traditionellem Hashish ist eine umfassende Trocknung nötig, viele moderne Extraktformen sehen hingegen das Einfrieren des Pflanzenmaterials vor, da dies die Terpene am besten erhält.

      Viele Grüße, dein Hanf im Glück Team

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